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Inhalt archiviert am 2022-12-07

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Weitere Maßnahmen zur CJK im Vereinigten Königreich möglich

Die britische National Blood Authority zieht ein Verbot der Verwendung von Plasma britischer Spender bei Bluttransfusionen oder als Rohmaterial für die Extraktion von Blutprodukten in Erwägung. Berichten in der landesweiten Presse im VK vom 17. September zufolge ist die vorges...

Die britische National Blood Authority zieht ein Verbot der Verwendung von Plasma britischer Spender bei Bluttransfusionen oder als Rohmaterial für die Extraktion von Blutprodukten in Erwägung. Berichten in der landesweiten Presse im VK vom 17. September zufolge ist die vorgeschlagene Maßnahme eine Reaktion auf Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass bovine spongiforme Enzephalopathie (oder Rinderwahnsinn) durch das Blut infizierter Tiere übertragen werden kann. Die in der medizinischen Zeitschrift "Lancet" am 15. September veröffentlichte Studie untersuchte unter anderem das Blut BSE-infizierter Schafe, die jedoch noch keine klinischen Symptome der Krankheit aufwiesen. Bis jetzt sind in Großbritannien 82 Personen bekannt, die sich mit der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (V-CJK) infiziert haben; bisher vermutete man, dass dieser Zustand durch den Verzehr von Fleisch BSE-infizierter Rinder verursacht wurde. Die National Blood Authority stellte fest, dass sieben der Opfer vor Ausbruch der Krankheit regelmäßig Blut gespendet hatten. Es gibt keine ausreichenden Aufzeichnungen darüber, welche Patienten möglicherweise infiziertes Blut als Blutspende erhalten haben, da Vollblut oder verarbeitetes Blut vor der Verteilung an die Krankenhäuser oft mit anderem Spenderblut vermischt wird. Seit 1999 wurde das gesamte im Rahmen des Blutspendeprogramms des National Health Service eingesetzte Blut britischer Spender behandelt, wobei die weißen Blutkörperchen entfernt wurden, die man für die hauptsächliche Infektionsquelle hält. Der größte Teil des in britischen Krankenhäusern verwendeten Plasmas wird außerdem aus Ländern importiert, in denen die neue Variante der CJK noch nicht nachgewiesen ist; etwa 100.000 Einheiten stammen jedoch von Spendern aus dem VK. Außerdem ist es unmöglich zu gewährleisten, dass alle weißen Blutkörperchen entfernt werden; ferner besteht das Risiko, dass auch andere Blutbestandteile den Infektionserreger enthalten können. Im Anschluss an die Presseberichte wurden weitere Besorgnisse hinsichtlich der Übertragung der NV-CJK laut. Es wurde gemeldet, dass eine Mutter, die während der Inkubationszeit der Krankheit schwanger geworden war, diese möglicherweise auch auf ihr ungeborenes Kind übertragen hat. Die Frau aus Warwickshire, deren Name nicht bekannt gegeben wurde, starb im Mai dieses Jahres. Ihr Kind war zu diesem Zeitpunkt sieben Monate alt. Das Kind, das durch Kaiserschnitt zur Welt kam, begann zwei Tage nach der Geburt Verhaltens- und Entwicklungsstörungen zu zeigen. Die Ärzte können jedoch nicht mit Sicherheit sagen, ob das Kind an NV-CJK erkrankt ist; von Tieren ist bekannt, dass ähnliche Krankheitszustände von einer infizierten Mutter durch die Plazenta an ihren Nachwuchs übertragen werden.