Ein Fahrplan für die Kommunikation in Notsituationen
Da die vom Menschen verursachten Naturkatastrophen zunehmen, müssen die Regierungen ihre Ressourcen zur Bewältigung wirkungsvoller einsetzen. Ein Bereich, in dem Verbesserungen anstehen, ist die bessere Integration und Kooperation innerhalb der Rettungsdienste auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Das EU-finanzierte Projekt PPDR-TC (Public protection and disaster relief – Transformation center) entwickelte eine strategische Roadmap zur Integration der europäischen Notfallkommunikationssysteme. Der Vorschlag beinhaltet eine schnell im Feld einsetzbare Breitbandinfrastruktur, die alle Sprach- und Datenkommunikationserfordernisse erfüllt, ohne von konventioneller Infrastruktur abhängig zu sein. Die Roadmap wird den Bedürfnissen der kommenden 10 bis 15 Jahre gerecht. Die Forschenden erfassten Daten aus europäischen Notfalleinrichtungen, um Nutzungsszenarien zu definieren. Den Daten zufolge wurden gegenwärtige und zukünftige Dienstleistungen eingeordnet sowie in Frage kommende Technologien und Architekturen ermittelt. Basierend auf Simulationen und der Validierung von in Frage kommenden Technologien erstellte das Team technische und ökonomische Empfehlungen. Die Teammitglieder legten der 3GPP-LTE Public-Safety Work Group einen Standardisierungsvorschlag vor. Der Vorschlag verspricht eine sichere und nahtlose Anbindung an existierende Netze. Zudem erstellte das Konsortium mehrere Softwareinstrumente, um Notfallgremien und Forscher zu unterstützen. Zu diesen Instrumenten gehören eine Online-Datenbank, Instrumente zur Unterstützung von Geschäftseinscheidungen (Business Decision Support) und verschiedene Testsysteme. PPDR-TC gab somit Hilfestellung, um den Kurs auf eine vollständige Integration der Notfallkommunikationsdienste Europas auszurichten. Plangemäß soll das Ergebnis zu einer besser koordinierten und wirkungsvolleren Katastrophenbewältigung hinführen.
Schlüsselbegriffe
Kommunikationsnetze, Rettungsdienste, PPDR-TC, Schutz der Öffentlichkeit, Katastrophenhilfe