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Single-Port Insulin Infusion for Improved Diabetes Management

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Glukosesensor und Insulinpumpe in einem

Der Körper entscheidet anhand des Insulinspiegels, wann Glukose eingelagert oder freigesetzt wird. Glukose ist ein Einfachzucker, der für sämtliche Zellfunktionen wichtig ist, aber im Übermaß auch großen Schaden anrichten kann. Neue Methoden der Blutzuckermessung bei Insulintherapien sollen nun die Lebensqualität von Diabetikern verbessern.

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Viele Diabetiker spritzen Insulin, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Da allerdings derzeitige Geräte für die subkutane Insulinzufuhr nicht genau genug sind, drohen Hypo- oder Hyperglykämie, was wiederum kurz- und langfristige Komplikationen auslösen kann, die die Lebensqualität senken und die Behandlungskosten in die Höhe treiben. EU-finanzierte Wissenschaftler entwickeln nun im Rahmen des EU-finanzierten Projekts "Single-port insulin infusion for improved diabetes management" (SPIDIMAN) eine Lösung für dieses Problem. Das SPIDIMAN-System beruht auf einer innovativen Glukose-empfindlichen Beschichtung mit einem Fluoreszenzfarbstoff (dem Glucosesensor) auf standardmäßigen Insulininfusionssets. Es ist in den Single-Port einer künstlichen Bauchspeicheldrüse integriert, was eine deutliche Vereinfachung im Vergleich zu den zwei gängigen Injektionsnadeln darstellt, die für die Messung der Glukosekonzentration und die Insulininfusion eingesetzt werden. Die Glukose-empfindliche Schicht ist auf der Insulininfusionsnadel aufgetragen und gibt in Abhängigkeit vom Glukosespiegel im Gewebe Licht durch die Haut ab, das dort von einem kleinen optischen Leser-Patch aufgenommen wird. Das emittierte Fluoreszenzsignal wird dann ausgewertet, um den Glukosewert zu ermitteln und die erforderliche Insulindosis zu berechnen. Entwickelt wurde der transdermale optische Glukosesensor für den Einsatz mit Stahlkanülen zur Kathetereinführung. Eine neue Beschichtungstechnik gewährleistet die Haftung und damit die Patientensicherheit und optimale Leistung. Die zweite Generation des optischen Glukosedetektors ist viel kleiner und leichter als die erste, beruht auf speziellen optischen Filtern für erhöhte Glukosedetektion und funktioniert auch, wenn die Kanüle senkrecht zur Hautoberfläche steht. Das SPIDIMAN-System ist als aktives invasives Medizinprodukt der Klasse IIb für den kurzfristigen Einsatz ausgelegt. Erste Tests bestätigten die biologische Verträglichkeit und derzeit erfolgen Risikoanalysen, die bis zum Ende des Projekts fortdauern. Bereits abgeschlossen ist eine erste pädiatrische klinische Studie mit 10 Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren. Da die SPIDIMAN-Technologie bereits erhältliche Insulininfusionssysteme nutzt, halten sich die Stückkosten in Grenzen, und durch die verbesserte Glukosemessung können auch die finanziellen Folgen nachlässiger Blutzuckerkontrolle gesenkt werden. Komplikationen dieser Art erhöhen die Krankenhauskosten im Durchschnitt um das Fünffache. Das vereinfachte Single-Port-System mit besserer Sensorik kann vor allem jungen Menschen zugute kommen, deren Lebensweise und höhere Glukose/Insulin-Sensitivität sich stärker auf die Lebens- und Pflegequalität auswirken.

Schlüsselbegriffe

Single-Port, Blutzuckermessung, Insulininfusion, Diabetes, Glukose-empfindliche Beschichtung, künstliche Bauchspeicheldrüse

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