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Inhalt archiviert am 2022-12-07

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Forschung unterstützt Position der EU in Den Haag

Ein Bericht, der durch das Umweltprogramm der Generaldirektion Forschung im Rahmen der Forschungsinitiative CARBOEUROPE initiiert wurde, ist zu der Schlussfolgerung gekommen, dass es wichtiger ist, vorhandene Wälder zu erhalten als neue zu pflanzen. Dieses Ergebnis unterstützt...

Ein Bericht, der durch das Umweltprogramm der Generaldirektion Forschung im Rahmen der Forschungsinitiative CARBOEUROPE initiiert wurde, ist zu der Schlussfolgerung gekommen, dass es wichtiger ist, vorhandene Wälder zu erhalten als neue zu pflanzen. Dieses Ergebnis unterstützt die Position, die die EU bei den entscheidenden Klimagesprächen in Den Haag verteidigt. Dort lehnen Delegierte die Versuche der USA ab, die Reduzierung ihrer eigenen Emissionen zu umgehen, indem sie neue Wälder anpflanzen, die Schadstoffe aufnehmen. Der Bericht wurde am 22. November in Den Haag vorgestellt. An CARBOEUROPE sind 70 europäische Forschungsinstitutionen beteiligt und die Initiative erhielt eine finanzielle Förderung von insgesamt 15 Millionen Euro durch die Europäische Kommission. Ihre Ziele sind, die Kohlenstoff-Fixierungsmechanismen besser zu verstehen und die Bedeutung der Kohlenstoff-Senken für eine Reihe europäischer terrestrischer Ökosysteme zu quantifizieren. Außerdem wird sie untersuchen, inwieweit terrestrische Ökosysteme möglicherweise durch die Veränderlichkeit des Klimas, die Verfügbarkeit von Nährstoffen, wechselnde Mengen von Stickstoffablagerungen und die Interaktion mit Management-Systemen beeinträchtigt werden. Zusätzlich zu der Entdeckung, dass die Erhaltung vorhandener Wälder wertvoller ist als die Anpflanzung neuer, weist der Bericht auch darauf hin, dass "neue Wälder" nur vorübergehend zusätzliches Kohlendioxid aufnehmen und so höchstens 15-100 Jahre Zeit gewonnen werden kann, um Alternativen zur Reduzierung der Treibhausgase umzusetzen. Forschungskommissar Philippe Busquin kommentierte die Ergebnisse des Berichts folgendermaßen: "In den jüngsten Diskussionen über die Klimaänderung wurde deutlich, dass noch wissenschaftliche Ungewissheit darüber herrscht, inwieweit Wälder als Kohlenstoff-Senken dienen. Deshalb sind die Ergebnisse dieses neuen Berichts so wichtig. Sie unterstützen effektiv die Position Europas, die Anpflanzung neuer Wälder nicht dazu zu nutzen, Kohlendioxidemissionen zu kompensieren." Das Kyoto-Protokoll enthält Optionen zur Anrechung von Emissionen durch die Förderung von "Senken" mittels der Anpflanzung neuer Wälder. Dieser Punkt des Protokolls löste eine weitreichende Debatte innerhalb wissenschaftlicher Kreise und zwischen politischen Entscheidungsträgern aus. Eine konstruktive Debatte in Den Haag gestaltete sich schwierig aufgrund der gegensätzlichen Meinungen in der EU und den USA über die Effektivität von Kohlenstoff-Senken, worüber die beiden Parteien bei einem Treffen am 20. November diskutierten. Bald werden Experten zusammentreffen, um technische Fragen zu diskutieren und sicherzustellen, dass beide Seiten mit kompatiblen Datensätzen arbeiten. Die Verhandlungen auf politischer Ebene, die am 20. November in vier ministeriellen Hauptverhandlungsgruppen begannen, sollen die Basis für Entscheidungen im späteren Verlauf der Woche bereiten. Bei der Eröffnung des politischen Teils der Konferenz sprachen der französische Präsident Jacques Chirac unter der Schirmherrschaft der EU-Ratspräsidentschaft und der niederländische Premierminister Wim Kok. Zwischenzeitlich rief Umweltkommissarin Margot Wallström am 22. November eine Jugendinitiative zur Reduzierung von Gasemissionen ins Leben. Unter dem Titel "The Bet" (Die Wette) haben Jugendgruppen aus 16 europäischen Ländern mit der EU gewettet, dass sie die von ihren Schulen und die in ihrem Privatleben verursachten Kohlendioxid-Emissionen in acht Monaten um acht Prozent senken können, und nicht innerhalb von acht bis zwölf Jahren, wie es im Kyoto-Protokoll festgelegt ist. Wenn die Jugendlichen diese Herausforderung nicht bestehen, haben sie versprochen, eine Energieprüfung für ein Kommissionsgebäude durchzuführen und Kommissarin Wallström eine Woche lang per Rikscha zu transportieren. Im Gegenzug versprach die Kommissarin, einen Monat lang mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, wenn sie erfolgreich sind.