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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Development and clinical trials of a new Software ENgine for the Assessment & Optimization of drug and non-drug Therapy in Older peRsons

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Optimierung der Altenpflege

Altersbedingte Mehrfacherkrankungen (Multimorbiditäten) machen die klinische Behandlung zur komplexen Aufgabe. So kommt es häufig zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW), weil etwa unangemessene Medikamente verordnet werden.

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Derzeit ist die klinische Versorgung multimorbider älterer Menschen weder standardisiert, noch existieren klare Leitlinien. EU-finanzierte Forscher wollen daher pharmakologische und nicht-pharmakologische Therapien im Rahmen des Projekts SENATOR optimieren. Ein wichtiger Teil des Projekts sind Design und Validierung des Softwareprogramms SENATOR zur Optimierung der Altenpflege mit medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien. Inzwischen wurden erhebliche Fortschritte bei der Anwendung, Entwicklung und Dokumentation der Software gemacht, ergänzt durch mobile Tests der Anwendung. Über eine große Datenbank mit älteren Krankenhauspatienten identifizierten die Forscher signifikante ADR-Risikofaktoren und entwickelten Softwareprogramme, die das ADR-Risiko bei älteren Menschen (ADR risk in older persons, ADRROP) ermitteln. Eine umfassende Auswertung nicht-medikamentöser Therapien für geriatrische Patienten ist ebenfalls abgeschlossen, und es wurden nicht-medikamentöse Therapien für Patienten mit Bewusstseinsstörungen dokumentiert, die das SENATOR-Programm ergänzen. Mithilfe des anatomisch-therapeutisch-chemischen Klassifikationssystems (ATC) und der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) wurden Wechselwirkungen zwischen Wirkstoffen und Krankheiten analysiert. Aus dem Englischen wurden Screening-Tools für Verschreibungen und Therapien für ältere Menschen in vier weitere Sprachen übersetzt. Außerdem wurden standardisierte Listen für Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und zwischen Wirkstoff und Krankheit in das SENATOR-Programm integriert. Eine Abgleich zwischen ATC und Arzneimittelpreisen könnte als wichtige Entscheidungshilfe für Gesundheitspolitiker und Regierungen dienen, um Arzneimittelkosten zu senken. Inzwischen ist Phase 1 des Projekts SENATOR mit einer randomisierten klinischen Studie angelaufen, während rekrutierte Patienten derzeit mit der ADRROP-Skala getestet werden, um die Risikoanalyse zu optimieren. Parallel dazu überprüften die Forscher auch ökonomische Aspekte und Effizienz der SENATOR-Software und verglichen sie mit herkömmlichen Konzepten der Geriatrie. Rund 6% der älteren Menschen müssen wegen ADR im Krankenhaus notfallbehandelt werden, wobei 6 bis 21 % noch im Krankenhaus bislang unbekannte ADR in Kauf nehmen müssen. Ist die klinische Studie erfolgreich abgeschlossen, dürfte die Standardisierung und Personalisierung der Altenpflege davon profitieren, da die SENATOR-Software umfassende Patientenprüfungen ermöglicht. Weniger Nebenwirkungen werden wiederum Behandlungskosten senken und die Lebensqualität der Patienten verbessern.

Schlüsselbegriffe

Altenpflege, Alterung, Mehrfacherkrankungen, Nebenwirkungen, ADR-Risiko

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