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Inhalt archiviert am 2022-12-07

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Finnen nennen Zusammenarbeit als möglichen Schlüssel zum EFR

Bei einem kürzlich abgehaltenen europaweiten Treffen, bei dem der Europäische Forschungsraum (EFR) und nationale Forschungspolitiken diskutiert wurden, kristallisierte sich die Zusammenarbeit als wichtigstes Element für die Erklärung einer erfolgreichen Forschung und Entwicklu...

Bei einem kürzlich abgehaltenen europaweiten Treffen, bei dem der Europäische Forschungsraum (EFR) und nationale Forschungspolitiken diskutiert wurden, kristallisierte sich die Zusammenarbeit als wichtigstes Element für die Erklärung einer erfolgreichen Forschung und Entwicklung heraus. Am 5. Dezember diskutierten Vertreter verschiedener nationaler FuE-Förderstellen auf einer von Tekes (nationale Technologiebehörde Finnlands) und der Academy of Finland veranstalteten Tagung über erfolgreiche FuE im Zusammenhang mit den vorgeschlagenen Rahmenprogrammen der Europäischen Kommission und dem Vorschlag eines EFR. Die finnischen Vertreter, deren Land einige der eindrucksvollsten Forschungsstatistiken Europas vorweisen kann, betonten, dass die Zusammenarbeit die Hauptrolle für Finnlands Erfolg gespielt habe. Sowohl der Präsident der Academy of Finland Reijo Vihko als auch der Generaldirektor von Tekes Dr. Veli-Pekka Saarnivaara nahmen an der Veranstaltung teil. Die finnische Forschung basiere auf einer ausgewogenen Finanzierungs- und Netzstruktur, sagte Dr. Saarnivaara. Es gebe eine enge Zusammenarbeit zwischen Universitäten und der Industrie, Großunternehmen und KMU sowie auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Dieses hohe Maß an Zusammenarbeit mache Finnland zu einem Modellfall für den EFR, sagte ein Vertreter der Europäischen Kommission auf der Tagung. Die Kommission hat die Öffnung der nationalen Programme und eine verstärkte Koordinierung als unabdingbar für die Schaffung des EFR bezeichnet. Offizielle finnische Kommentare zur Mitteilung der Kommission über den EFR, die vom Ausschuss für EU-FTE-Angelegenheiten in Finnland abgegeben wurden, verweisen darauf, dass die Mitteilung "aus zwei Gründen eine willkommene und wichtige Öffnung ist: Erstens bezeichnet sie die Rolle und Aufgaben der EU-Forschungsaktivitäten als Teil des Europäischen Forschungsraums, und zweitens dient sie als Diskussionsgrundlage für die Ziele und Grundsätze des Sechsten FTE-Rahmenprogramms". Im Anschluss an die Tagung fand ein Treffen zwischen Dr. Saarnivaara, Professor Vihko und EU-Forschungskommissar Philippe Busquin statt, bei dem die finnischen Perspektiven in Bezug auf den EFR erörtert wurden. Dr. Saarnivaara sagte gegenüber CORDIS-Nachrichten, dass die EFR-Initiative "viele gute Ideen enthält", doch dass es in der gegenwärtigen Phase sehr schwierig sei, die Bedeutung dieser Ideen zu erfassen. Er sagte, dass eine klare Strategie, klare Ziele, Engagement und Geduld hinter dem EFR nötig seien, ansonsten bestehe die Gefahr, dass "sie [die Ideen] in die falsche Richtung gehen". Saarnivaara vertritt die Ansicht, dass die meisten Mitgliedsländer nunmehr bereit seien, ihre Programme zu öffnen, und auf die Frage von CORDIS-Nachrichten, was die Kommission tun könne, um diesen Prozess zu fördern, schlug er vor, dass "die EU darüber nachdenken soll, Anreize für eine Zusammenarbeit zu schaffen". Saarnivaara ist zwar der Ansicht, dass die Kommission Einfluss ausüben sollte, er unterstrich jedoch, dass die Kommission nicht versuchen sollte, nationale Programme zu koordinieren. "Einige Länder möchten sehr unabhängig sein, und dies darf für die Kommission kein Problem sein", sagte er. Diese Auffassung wurde auch vom Direktor der deutschen Förderstelle KoWi, Martin Grabert, vertreten. Er behauptete, dass es für die Kommission an der Zeit sei, aktiv zu werden und eine europaweite Zusammenarbeit zu unterstützen, ohne dabei jedoch ihre eigenen Regeln aufzuzwingen. Die Vertreter der Europäischen Kommission verneinten jedoch eine nicht gewünschte Einmischung seitens der Kommission und verwiesen darauf, dass die Staats- und Regierungschefs auf dem Lissabonner Gipfeltreffen im Juni dieses Jahres zu verstehen gaben, dass sie eine stärkere Beteiligung der Kommission im Zusammenhang mit einer besseren Koordinierung der europäischen Forschung wünschten. Bei dieser Gelegenheit hoben sie auch hervor, dass die Kommission zwar die Öffnung von nationalen Forschungsprogrammen auf den Weg bringen könne, dass die Maßnahmen jedoch auf Mitgliedstaatenebene ergriffen werden müssten. Ferner wiesen die Vertreter der Kommission eine Anmerkung von Grabert zurück, wonach die Konzentration auf den EFR die Gefahr berge, dass das Rahmenprogramm an den Rand gedrängt werde. Sie bestanden darauf, dass es als Instrument zur Schaffung des EFR eingesetzt wird. Cees Vis, der Direktor der niederländischen FuE-Förderstelle NEST, unterstützte zwar das EFR-Konzept, musste jedoch noch davon überzeugt werden, dass dieser Plan auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden könne. "Es gibt kein föderatives Europa, aber jeder möchte das Nichtvorhandensein eines föderativen Europas durch den Europäischen Forschungsraum wettmachen", so Vis. Die Regierungen nutzen die Rahmenprogramme der Europäischen Kommission zur Verbesserung der nationalen Wettbewerbsfähigkeit, während das Konzept zur Verbesserung der europäischen Forschung eine "nette Idee ist, die noch nicht umgesetzt wurde", merkte Vis an. Er räumte jedoch ein, dass es eine natürliche Konvergenz zwischen nationalen Forschungsthemen gebe. Boris Cizelj, der Büroleiter der slowenischen Unternehmens- und Forschungsvereinigung, der die assoziierten Länder repräsentierte, sagte, dass es "eine große Chance ist, Teil des Rahmenprogramms zu sein", und dass Slowenien bislang "mit den Fortschritten sehr zufrieden ist". Cizelj äußerte die Auffassung, dass die Finanzierung der Schlüsselfaktor zur Schaffung eines Umfelds sei, in dem Forschung stattfinden könne. Er erkannte jedoch auch, gemeinsam mit allen anderen Teilnehmern, dass Geld allein die europäische Forschung nicht voranbringen werde, sondern dass auch eine verbesserte Zusammenarbeit unabdingbar sei.