Ein unkonventionelles Hochfeld-Magnetlabor
Das Europäische Magnetfeldlabor (EMFL) vereint vier große Hochfeld-Magnetlabors: das Laboratoire National des Champs Magnétiques Intenses in Grenoble und Toulouse, Frankreich, das Institut Hochfeld-Magnetlabor Dresden, Deutschland, und das Hochfeld-Magnetlabor (High Field Magnet Laboratory) in Nimwegen, Niederlande. Diese Laboratorien arbeiteten zusammen im Rahmen der Projekte EUROMAGNET und EUROMAGNET II, um grenzüberschreitenden Zugang zu ihren Einrichtungen zu fördern und anzubieten. In dem EU-finanzierten Projekt EMFL (Creation of a distributed European magnetic field laboratory) ging es dann um die Schaffung einer einzigen juristischen Person. Im Januar 2015, kurz nach dem Abschluss des Projekts, unterzeichneten Vertreter der vier Labors die endgültige Urkunde für die Gründung des EMFL als juristische Person. Die internationale gemeinnützige Organisation EMFL verwaltet nun den Zugang zu ihren Einrichtungen für interne und externe Nutzer. Ein gemeinsames länderübergreifendes Zugriffsprogramm ermöglicht den Zugang zu ihren Einrichtungen und der dazugehörigen wissenschaftlichen Infrastruktur und bietet die erforderliche Unterstützung für ihre technischen Mitarbeiter. Die Laboratorien können so Erfahrungen zu den Fragen, wie man die stärksten Felder schafft und wie man Experimente im engen Raum ihrer Magneten durchführt, austauschen. Die EMFL-Rechtsstruktur ist als gemeinnützige Organisation nach belgischem Recht (Association Internationale Sans But Lucratif) überdies auf eine Weise definiert worden, die zukünftig neuen Partnern den Beitritt gestattet. Die Verhandlungen mit interessierten Parteien, die Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten an den stärkstmöglichen Magnetfeldern anstreben, haben bereits begonnen. Die hohe Nachfrage nach Zugang zu Hochfeldmagneten der EMFL-Labors spiegelt die Qualität und die Vielfalt der angebotenen Experimente wieder. Mit seinem Angebot des höchstmöglichen Magnetfelds überhaupt wird das EMFL als eine treibende Kraft für Entwicklungen in der Wissenschaft sowie auch der industriellen Innovation dienen. Darüber hinaus sind Programme für zukünftige Modernisierungen an der existierenden Infrastruktur vorbereitet worden, um das Streben nach noch höheren Magnetfeldern zu unterstützen, die zur Untersuchung von Materie unter extremeren Bedingungen erforderlich sind. Mit der Stärkung von Europas Magnettechnologie ist das EMFL dazu bestimmt, zu einer Weltklasseanlage zu werden, die mit Hochmagnetfeldanlagen in China und den Vereinigten Staaten konkurrieren kann.
Schlüsselbegriffe
Starke Magnetfelder, Materiezustände, verteiltes Labor, EMFL, Hochfeldmagnete
