Ein Konsortium für die Forschung zu Erdrutschen
Erdrutsche und Trümmerströme sind ernsthafte geologische Gefahren in Ländern mit bergigem Gelände. Dies liegt vor allem an der hohen Geschwindigkeit und der Zerstörungskraft von Trümmermassen. Auf der ganzen Welt verursachen Erdrutsche jährlich Tausende von Toten und Verletzten und Schäden in Milliardenhöhe. Die einfachen bislang für die Abbildung der von Erdrutschen und Murgängen verwendeten Modelle sind nicht ausreichend, um ihre komplexen Verhalten zu erklären. Infolgedessen besteht ein dringender Bedarf für ein besseres Verständnis der Auslösebedingungen und Versagensmechanismen und für zuverlässige Vorhersagen von Ablagerungsmustern und Stoßkräften. Das von der EU finanzierte Projekt MUMOLADE (Multiscale modelling of landslides and debris flows) untersuchte Ursachen und Auswirkungen von Erdrutschen. Es kombinierte die Arbeit führender Forschungsgruppen zu einem effektiven Forschungsnetzwerk vereinen, um einen Durchbruch in der Erforschung von Erdrutschen und Murgängen zu erzielen. Dies umfasste die Entwicklung eines einheitlichen physikalischen Modells, das zuverlässige Vorhersagen und Schutzmaßnahmen liefern kann. Die Mitglieder des Konsortiums ermöglichten eine qualitativ hochwertige Ausbildung für eine multidisziplinäre Gruppe von Stipendiaten, die auf dem anspruchsvollen Gebiet der modernen computergestützten Analyse von Naturgefahren arbeiten. Die Forscher führten eine Ausbildung durch, die numerische Modelle in eine weitverbreitete Methode für zuverlässige Prognosen und Strategien verwandelte. Die Forscher entwickelten erfolgreich vertrauenswürdige, vollständig validierte Software-Codes, gut dokumentierte Datenbanken und Werkzeuge für europäische Akteure. Mit diesen digitalen Rahmenbedingungen werden die Forscher zuverlässige Vorhersagen zur Verfügung haben und Minderungsstrategien für Erdrutsche und Murgänge entwickeln können. Insbesondere entwickelte MUMOLADE einen allgemeinen Algorithmus, der auf viele geotechnische Probleme wie Erdrutsche angewendet werden kann. Mithilfe diskreter Elementmethoden fanden die Forscher heraus, dass eine starre Wand, die zur Verhinderung von Erdrutschen verwendet wird, höheren Schlagkräften ausgesetzt ist. Planer werden nun in der Lage sein, effektivere Stabilisierungsmethoden und Schutzstrukturen zu entwerfen. Darüber hinaus werden genaue Daten für den Einsatz in Frühwarnsystemen zur Verfügung stehen. Diese Ergebnisse werden wird Interessengruppen in der EU wie etwa Regulierungsbehörden, Ingenieuren, Planern, Entwicklern und Unternehmern helfen, die Öffentlichkeit und die Umwelt vor der Gefahr von Erdrutschen zu schützen.
Schlüsselbegriffe
Erdrutsche, Trümmerströme, Naturgefahren, MUMOLADE