Die Schätze von Antwerpen
Die Untersuchung der katalogisierten Sammlungen des Besitzes von bestimmten wohlhabenden historischen Personen wirft ein Licht auf die Gesellschaften, in denen sie lebten. Manuel Ximenes (1564-1632) war ein portugiesischer Handelsbanker im frühen 17. Jahrhundert mit Wohnsitz in Antwerpen. Er befand sich im Besitz einer herausragenden Sammlung dieser Art. Das EU-finanzierte Projekt XIMENES(öffnet in neuem Fenster) hatte das Ziel, die Sammlung zu studieren und auch die damit verbundenen Interessen und Sammeltätigkeit von seinem ehemaligen Besitzer erforschen. Die ursprüngliche Grundlage der Studie war das Nachlassinventar von beweglichen Sachen von Ximenes und seiner Frau aus dem Jahr 1617. Eine solche Untersuchung sollte auch die erworbene Kultur Antwerpens und das breitere internationale Netzwerk des Handelsaustauschs, zu dem die Stadt gehörte, veranschaulichen. Das Projekt lief zwischen Juli 2010 und Juni 2014 an der Universität Bern. Die Studie des Inventars von 1617 enthüllte ein reiches geistiges und materielles Umfeld der Zeit und der sozialen Klasse von Ximenes. Höhepunkte waren etwa 1.000 Bände, die aus zahlreichen wissenschaftlichen und medizinischen Werken bestanden, sowie andere zu Architektur und Festungen, Spiritualität und Religion sowie Reisen. Die Sammlung umfasste auch den ersten Ort in Antwerpen, wo Porzellan aufgehoben wurde. Weitere Objekte umfassten mathematische Instrumente und reiche Beispiele für Silberwaren, Schmuck und Kleidung. Ebenfalls aufgeführt wurden beauftragte Kunstwerke, darunter die "Geburt der Venus" von Rubens. Das Projekt illustrierte die Besitztümer von Ximenes und zeigte Werte und Trends der breiteren höheren Handelsgesellschaft, zu der er gehörte. Außerdem enthüllte die Studie Aspekte der Antwerpener Handelsgeschichte.