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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Schweiz: Europäische Forschung muss durch EFR attraktiver werden

"Der EFR sollte vor allem dazu beitragen, Europa für führende Wissenschaftler attraktiver zu machen", so die offizielle Schweizer Stellungnahme zu der Mitteilung der Europäischen Kommission "Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums (EFR): Leitlinien für Maßnahmen der Un...

"Der EFR sollte vor allem dazu beitragen, Europa für führende Wissenschaftler attraktiver zu machen", so die offizielle Schweizer Stellungnahme zu der Mitteilung der Europäischen Kommission "Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums (EFR): Leitlinien für Maßnahmen der Union auf dem Gebiet der Forschung", die auf einer umfassenden Konsultation der Schweizer Forschergemeinde und der wissenschaftlichen Organisationen des Landes basiert. "Um dies zu erreichen, sollte die wissenschaftliche Qualität erstes Auswahlkriterium sein, und die wissenschaftlichen, aber auch die gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sollten verbessert werden", heißt es in der Stellungnahme weiter. Das Positionspapier begrüßt den Vorschlag der Kommission und nennt mehrere Empfehlungen, die nach Ansicht der Autoren der europäischen Forschung zugute kommen würden. Der Bericht lobt die Stärken des Fünften Rahmenprogramms (RP5). Die Schweiz befürwortet insgesamt gesehen eher eine Weiterentwicklung dieser Instrumente in Richtung mehr Flexibilität als die Einführung neuer Instrumente. Vorrangige Bereiche sind für die Schweiz die Öffnung nationaler Programme, weitere Fortschritte in den Beziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und die verstärkte Koordination regionaler, nationaler und internationaler Instrumente. "Die Schweiz begrüßt die internationale Dimension eines nach außen orientierten Europäischen Forschungsraums", so die Stellungnahme. Wenn es sich mit den USA messen will, sollte Europa sowohl für in Drittstaaten beschäftigte europäische Wissenschaftler als auch für nicht-europäische Wissenschaftler attraktiver werden. In der Stellungnahme heißt es weiter, die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen müsse auf regionaler Ebene und vor allem im Hinblick auf nationale Programme verstärkt werden. Für diesen Bereich sind nach Meinung der Schweizer neue Instrumente notwendig: "Die Schweiz ist der Auffassung, dass die vorgesehene Öffnung der nationalen Programme und deren koordinierte Umsetzung wohl der wichtigste Schritt hin zur Verwirklichung der EFR-Konzepts ist", so die Stellungnahme. Die Schweizer Bundesregierung nennt jedoch Bedingungen, die vor einer Öffnung der Schweizer Programme zu erfüllen sind, darunter insbesondere den Abschluss einer Vereinbarung zwischen den entsprechenden Stellen und den Behörden der EU-Mitgliedstaaten unter Einhaltung des Prinzips der variablen Geometrie. Die Stellungnahme schlägt außerdem vor, dass die erforderlichen Mittel für die beteiligten Stellen und Behörden im Rahmen von vorrangigen wissenschaftlichen Programmen und Maßnahmen möglichst auf nationaler Ebene bereitgestellt werden. Die Europäische Kommission sollte ferner einen entsprechenden Anreiz bieten, so z.B. die Übernahme der Verwaltungskosten. Was die Forschungsprioritäten anbelangt, möchte die Schweiz den Schwerpunkt auf "Themen von fundamentaler Bedeutung für die Menschheit" legen. Solche Themenbereiche, die folglich zu den Hauptanliegen des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) gehören sollten, seien Umwelt, Energie und Verkehr, öffentliche Gesundheit und Medizin, Landwirtschaft, Lebensmittel und die Versorgung mit Süßwasser sowie die Forschung auf den Gebieten der Geistes- und Sozialwissenschaften, der Ökonomie und der Sozialpolitik. Im Fall von Großprojekten sei Vorsicht geboten, sodass gewährleistet wird, dass keiner der Akteure und insbesondere keine KMU übergangen werden. Für die Schweiz ist es außerdem wichtig, dass einzelne Wissenschaftler und Teams sowie Forschungsinstrumente gefördert werden, "da die Erfahrung zeigt, dass ein wissenschaftlicher oder technologischer Durchbruch die kreative Tat einer Einzelperson und nicht von Institutionen ist". Die Schweiz ist mit den in der Mitteilung vorgeschlagenen Auswahlkriterien einverstanden, wünscht aber eine Ergänzung durch die Prinzipien der Vorsicht und der dauerhaften und umweltgerechten Entwicklung sowie durch wissenschaftliche Randbereiche oder die Forschung unter hohen Risiken. "Die Prinzipien der Vorsicht und der Umweltgerechtigkeit sollten nicht nur für aktuelle Themen wie BSE oder genetisch veränderte Organismen und Lebensmittel allgemein gelten, sondern für alle Bereiche der europäischen Forschung einschließlich der Postgenomik, der Nanotechnologie und der Informationsgesellschaft. Sie sollten nicht als Handicap für die Wissenschaft und die Wirtschaft Europas, sondern eher als ein Wettbewerbsvorteil von morgen angesehen werden, so die Stellungnahme. "Exzellente wissenschaftliche Leistungen müssen, egal wie die Struktur aussieht, das wichtigste Auswahlkriterium bleiben", wie es in der Schlussfolgerung heißt. "Aus diesem Grund muss das Auswahlverfahren vor allem auf einem verbesserten Kollegenbewertungs-System ("peer review") beruhen." Dies könnte etwa durch eine neue Auswahlmethode für Projekt-Evaluierer erreicht werden, welche den derzeitigen offenen Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen durch neue Suchmöglichkeiten wie z.B. die Bereitstellung einer Expertenliste durch die nationalen Finanzierungsbehörden ersetzt.

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