Wo lassen sich Emissionen senken?
Über 100 Wissenschaftler und Vertreter der Automobilindustrie kamen am 12. und 13. Februar zu einem Treffen in Rueil-Malmaison bei Paris zusammen, um über das Auto der Zukunft zu sprechen. "Wir müssen nun feststellen, wo sich noch Emissionen senken lassen", wie Bernd Lange, MdEP aus Deutschland, sagte. Die Senkung des Treibstoffverbrauchs wurde auf der Sitzung jedoch als eine ebenso wichtige Herausforderung angesehen. Die Wissenschaftler berichteten über abgeschlossene und laufende Projekte, die von der Europäischen Kommission gefördert werden und zur Verwirklichung dieser Ziele beitragen sollen. Im Rahmen des Workshops wurden mehr als 40 Projekte vorgestellt, die mit insgesamt rund 200 Millionen Euro ausgestattet sind. Die Projekte werden alle unter dem thematischen Netz PREMTECH durchgeführt, das 1997 mit dem Ziel eingerichtet wurde, Verbindungen zwischen einzelnen Projekten aus dem Bereich der Entwicklung von sauberen, effizienten und intelligenten Verbrennungsmotoren, die mit konventionellen oder verbesserten Treibstoffen laufen, zu ermitteln. Christos Tokamanis, Leiter des Referats Landverkehrs- und Meerestechnologien der Europäischen Kommission, nannte PREMTECH einen "Vorgeschmack auf den Europäischen Forschungsraum (EFR)". Das Netz vereinfacht in der Tat die Einbeziehung in Projekte, was zur Verbesserung der Synergien und zur Vereinfachung des Technologietransfers führt, sodass die Verbreitung und die Analyse der Ergebnisse beschleunigt wird. Zum ersten Mal waren auch Vertreter der EU-Mitgliedstaaten zu diesem Workshop geladen. Dies ist ein Aspekt der von der Kommission angestrebten Erweiterung des Zielpublikums mit dem Ziel, die Qualität der Projekte für den nächsten Aufruf anzuheben. Der nächste Aufruf, der mit einem Haushalt von rund 90Millionen Euro ausgestattet ist, beginnt am 15. Juni 2001. In der Vergangenheit gingen 40Prozent des Haushalts an Straßenverkehrs-, 40Prozent an Seeverkehrs- und 20Prozent an Schienenverkehrsprojekte. Die Europäische Kommission sieht vor, nach dem nächsten Aufruf rund 20 Straßenverkehrsprojekte zu fördern, die sich zur einen Hälfte mit Herstellungsverfahren und zur anderen mit Antrieben beschäftigen. Daniel Chiron vom Referat Landverkehrs- und Meerestechnologien der Kommission erinnerte die potenziellen Bieter daran, was ein erfolgreiches Angebot ausmacht: Neben der Innovativität des Projekts müssen auch seine sozioökonomischen Aspekte ausführlich dargelegt werden. Zum Abschluss der Konferenz betonte Daniel Chiron, dass auf dem Gebiet der Forschung über Antriebe noch bedeutende Anstrengungen notwendig sind, um die Ziele des Abschnitts "Landverkehrs- und Meerestechnologien" des Growth-Programms des Fünften Rahmenprogramms der Kommission zu verwirklichen und Null- und Niedrigemissions-Antriebe zu entwickeln.