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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Europäische Verkehrsbranche ist auf den EFR vorbereitet

Die Zukunft des europäischen Verkehrs stand kürzlich im Mittelpunkt von Veranstaltungen, bei denen sich Fachleute über den möglichen Beitrag der Forschung für die Luftfahrt- und der Automobilindustrie austauschten. Die Aeronautics Days in Hamburg waren für Forschungskommissar ...

Die Zukunft des europäischen Verkehrs stand kürzlich im Mittelpunkt von Veranstaltungen, bei denen sich Fachleute über den möglichen Beitrag der Forschung für die Luftfahrt- und der Automobilindustrie austauschten. Die Aeronautics Days in Hamburg waren für Forschungskommissar Philippe Busquin Gelegenheit, auf die Bedeutung der Verstärkung der Zusammenarbeit als Grundbedingung für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie hinzuweisen. "Die Forschung muss auf europäischer Ebene organisiert werden", sagte Busquin gegenüber CORDIS News. "Die Luftfahrtforschung ist uneinheitlich. Es gibt Organisationen in den einzelnen Ländern, und auf europäischer gibt es die Leitaktion, und zwar eine sehr wichtige Leitaktion, die unter dem Fünften Rahmenprogramm mit 700Millionen Euro ausgestattet ist. Es ist jedoch besser, wenn eine offene Koordination zwischen den nationalen Programmen und den Gemeinschaftsprogrammen besteht", so Busquin weiter. Auf den Aerodays und der kürzlich veranstalteten PREMTECH-Konferenz (fortgeschrittene Antriebssysteme und Technologien zur Emissionsreduzierung) fanden Präsentationen durch Vertreter der EU-Mitgliedstaaten statt. Die Vertreter der Länder waren zwar in erster Linie bemüht, ihre nationalen Leistungen darzustellen, doch die meisten erklärten, sie seien sich der Bedeutung der weiteren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bewusst, und begrüßten den Vorschlag für einen Europäischen Forschungsraum (EFR), der eine wirksame Möglichkeit darstelle, diese Zusammenarbeit zu erreichen. "Wir brauchen sowohl ein nationales als auch ein europäisches Programm", wie Joachim Szodruch von EADS Airbus auf den Aerodays erklärte. "Auf europäischer Ebene kann durch die Zusammenarbeit mit anderen Forschern mehr erreicht und so zur Weiterentwicklung von Ideen beigetragen werden." Auf der PREMTECH-Konferenz räumte Andreas Dorda, Referatsleiter im österreichischen Ministerium für Umwelt und Verkehr, im Rahmen seiner Darlegung zur österreichischen Forschungspolitik im Verkehrssektor ein, dass es Überschneidungen zwischen nationalen Programmen gebe. Bezüglich der zukünftigen Zusammenarbeit im Rahmen des EFR zeigte er sich zuversichtlich: "Wir sind der Meinung, dass es Bereiche gibt, in denen eine intensive internationale Zusammenarbeit bestehen muss", so Dorda. Im Gespräch mit CORDIS News erklärte Christos Tokamanis, Leiter des Referats Landverkehrs- und Meerestechnologien bei der Europäischen Kommission, warum er davon ausgeht, dass Forscher gerne bereit sein werden, im Rahmen des EFR mit ihren Kollegen aus anderen europäischen Ländern zusammenzuarbeiten. "Die europäische Programmen und der EFR gehen in die gleiche Richtung. Nationale Programme hingegen richten sich auf die Verbesserung der Leistungsfähigkeit des betreffenden Landes. Wenn wir diese beiden Bereiche kombinieren, tragen wir zur optimalen Einsatz der für ein bestimmtes Ziel bereitstehenden Mittel bei", erklärte Tokamanis. "Wir kennen die gegenseitigen Ziele", fuhr Tokamanis fort. Er fügte hinzu, die Kommission sei sich im Klaren darüber, dass die nationalen Ziele nicht identisch sind, da sie verschiedene Teile eines Projekts betreffen. Auf europäischer Ebene könnten die Wissenschaftler "Technologien übernehmen, die in anderen Mitgliedstaaten und an anderen Stellen der Lieferkette entwickelt wurden". Da die Kommission darauf hingewiesen hat, dass der Schwerpunkt des Sechsten Rahmenprogramms wahrscheinlich verstärkt auf Großprojekten liegen wird, kann die Luftfahrtindustrie in den kommenden Jahren wohl von einer breiten Unterstützung ausgehen. Auf die Frage, ob die Konzentration auf Großprojekte zu Lasten der Automobilforschung gehen werde, verwies Christos Tokamanis darauf, dass das PREMTECH-Netz selbst ein Großprojekt ist. Er räumte jedoch ein, dass die unterschiedlichen Definitionen eines "Großprojekts" bisher Verwirrung gestiftet haben. "Ein Großprojekt ist keine einzelne Einheit, die mit Millionen Euro ausgestattet ist, sondern besteht aus vielen Projekten, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Daher werden bei der Umsetzung von Großprojekten zahlreiche Definitionen berücksichtigt, so dass sie je nach Branche oder je nach dem zu entwickelnden Produkt in verschiedenster Weise ablaufen kann." Darüber hinaus ist Tokamanis nicht der Ansicht, dass die Einrichtung der hochrangigen Arbeitsgruppe, die für den Bericht "European Aeronautics: A Vision for 2020" zuständig war, der Luftfahrtindustrie einen Vorteil gegenüber der Automobilindustrie gebracht habe. "Meines Erachtens besteht kein Bedarf für eine hochrangige Arbeitsgruppe, und zwar ganz einfach aus dem Grund, da wir uns sowohl um die Automobil- als auch um die Seeschifffahrts- und die Eisenbahnindustrie kümmern. Unsere Arbeitsgruppe ist völlig ausreichend. Sie berät uns hinsichtlich zukünftiger Maßnahmen. Bisher haben wir immer eine sehr gute Bewertung der von uns geförderten laufenden Maßnahmen erhalten", bemerkte Tokamanis abschließend.