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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Workers' organization in the informal sector

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Arbeitnehmerorganisationen im informellen Sektor

Forscher untersuchten die unsichere Selbstorganisation von Arbeitnehmern und den kollektiven Widerstand im globalisierten Kapitalismus und lieferten somit neue Erkenntnisse über sozialen Zusammenhalt und Beschäftigungsbedingungen.

Informelle Sektoren der Wirtschaft weisen Organisationsmodelle auf, die von den Arbeitnehmern genutzt werden, um den Arbeits- und Lohnbedingungen entgegenzuwirken. Faktoren wie Informalität, Fragmentierung, Unsicherheit und Ungleichheit werden zu verbreiteten Beschäftigungsmustern in Argentinien, aber auch in Europa. Das EU-finanzierte Projekt INFOWORK (Workers' organization in the informal sector) untersuchte die informellen Beschäftigungsmuster am Beispiel der Stadt Buenos Aires. Daher wurden im Projekt Möglichkeiten verfolgt, mit denen es einer Gruppe von Arbeitnehmern gelang, eine kollektive Organisation aufzubauen, obwohl sie ungeschützt, unorganisiert und verteilt waren. Man untersuchte zudem die zur Verfügung stehenden Ressourcen und welche Bedingungen für sie günstig sein können. Schließlich betrachteten die Forscher, welche Rolle der sozialpolitische und institutionelle Kontext bei der Gestaltung der unsicheren Arbeitnehmerorganisationen spielt. Zu den theoretischen Zielen und Aktivitäten gehörten die Untersuchung der Arbeit und der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnisse in zusammenhängenden Fachgebieten. Anschließend überlegte man, wie diese genutzt werden könnten, um die analysierten Fälle zu erklären. Die Aktivitäten und Ergebnisse aus dem Projekt INFOWORK trugen dazu bei, einen Rahmen für die Forschungsfragen zu gestalten und auch ein Buch zu veröffentlichen. Dabei wurden die Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen erfolgreich mit den theoretischen Erkenntnissen aus zusammenhängenden Fachgebieten verknüpft. Es wurden die globale Geschichte der Arbeiterbewegung, die Rolle der Frauen in der sozialen Reproduktion und anthropologische Studien über Arbeit und Werte berücksichtigt. Auch wurde die Beziehung zwischen Klassenzugehörigkeit, Arbeitnehmervertretung und Widerstand in den Global Cities untersucht. Mithilfe der Ergebnisse aus anderen Forschungsarbeiten wurden grundlegende Fragen hinsichtlich der Beziehungen gestellt, die städtische und soziale Muster sowie wirtschaftliche und Beschäftigungsmuster gliedern. Zu den empirischen Zielen und Aktivitäten gehörte die Datenerfassung, die in zwei Stufen erfolgte. Dazu gehörten Beobachtungen von Versammlungen, Sitzungen und gemeinschaftlichen Veranstaltungen, verschiedene Arten von Interviews, Recherchen in historischen und Medienarchiven, Kontextinformationen und statistische Daten. Mit dieser Feldarbeit konnten Erkenntnisse über Arbeitnehmer in 12 Organisationen aus unterschiedlichen Sektoren gewonnen werden. Die Ergebnisse wurden auf verschiedenen Konferenzen präsentiert. Die Forscher veröffentlichten einen Artikel für den Menschenrechtsbericht der UNDP von 2015, organisierten ein Forum mit Aktivisten verschiedener Arbeitsplätze und nahmen in drei südamerikanischen Ländern an einer Debatte über die gewerkschaftlichen Maßnahmen teil. Das Projekt trug zu einem besseren Verständnis der Probleme mit sozialem Wandel und sozialer Ordnungspolitik bei, vor allem in Bezug auf soziale Ungerechtigkeit in den Metropolen der südlichen Hemisphäre. Darüber hinaus ergab die Studie einige Forschungsfragen, die wahrscheinlich künftige Untersuchungen zu dem Thema einleiten werden.

Schlüsselbegriffe

Informeller Sektor, Arbeitnehmerorganisationen, INFOWORK, Beschäftigungsstrukturen, Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis

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