Genetische Kontrolle bei Pflanzen unter Trockenstress
Die Entdeckung genetischer Kontrollmechanismen wie der lincRNA (lange nicht-kodierende RNA-Sequenzen zwischen Genen) hat das Konzept der Junk-DNA in Frage gestellt. Offenbar kontrolliert lincRNA viele Signalwege für Wachstum und Stressreaktion, ist aber bei Pflanzen und anderen Organismen, die Photosynthese betreiben, kaum erforscht. Das EU-finanzierte Projekt GREENLINCS (Functional roles of long noncoding RNAs in drought stress responses of Arabidopsis) führt hierzu eine umfassende Analyse von LincRNA-Molekülen bei der Modellpflanze Arabidopsis thaliana und der Diatomeenart Phaeodactylum tricornutum durch. Die Forscher identifizierten zunächst mehrere hundert lincRNA, die bei Pflanzen unter Trockenstress differentiell exprimiert werden, sowie mehrere lincRNA, die auf zu hohen oder niedrigen Phosphatspiegel reagieren - ein weiterer erheblicher Stressfaktor für Pflanzen. Dann wurde untersucht, wie sich die Expression dieser Moleküle stressabhängig verändert. Offenbar wird die lincRNA in den meisten Fällen erst exprimiert, wenn Stress eintritt. Die Ergebnisse von GREENLINCS liefern neues Grundlagenwissen zur Rolle von lincRNA bei photosynthetischen Organismen und vor allem mögliche neue Gene, die sich gentechnisch verändern lassen, um trockentolerante Kulturpflanzen zu züchten.
Schlüsselbegriffe
Genetische Kontrolle, dürretolerante Pflanzen, Trockenstress, lincRNA, GREENLINCS, Arabidopsis