Kommission unterstreicht Notwendigkeit weiterer Schutzmaßnahmen nach erneutem Tankerunglück
Loyola de Palacio, die für Verkehr und Energie zuständige Vizepräsidentin der Kommission, hat ihre "tiefe Besorgnis" über die wiederholten Tankerunglücke in europäischen Gewässern zum Ausdruck gebracht, die die Meeresumwelt und europäische Küstengebiete bedrohen. "Ich möchte nochmals die enorme Bedeutung der Vorschläge der Kommission zur Meeressicherheit betonen, die sobald wie möglich umgesetzt werden sollten", sagte sie nach der jüngsten Havarie in der Ostsee, die sich am 29. März südlich von Dänemark ereignete. Das Tankschiff "Baltic Carrier", das mit ca. 30.000 Tonnen Schweröl beladen war, ist mit dem Zuckerfrachter "Tern" kollidiert. Es gab keine Verletzten, jedoch flossen 1.900 Tonnen Öl ins Meer. "Wie berichtet wird, handelt es sich bei der "Baltic Carrier" um ein neues Doppelhüllen-Öltankschiff, wodurch eine noch größere Katastrophe verhindert werden konnte", so die Kommission. Im Rahmen des ersten von zwei Maßnahmepaketen zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung ("Erika I" und "Erika II"), die dem Rat und dem Europäischen Parlament vorgelegt wurden, fordert die Kommission den Bau von mehr Doppelhüllen-Tankschiffen. Das erste Paket, das nach Angaben der Kommission voraussichtlich in Kürze genehmigt wird, umfasst strengere Kontrollen von Schiffen in Häfen, intensivere Überprüfungen der Klassifizierungsgesellschaften sowie den verstärkten Einsatz von Doppelhüllen-Öltankschiffen. "Erika II" soll auf dem nächsten EU-Verkehrsministerrat am 5. April diskutiert werden. Dieses zweite Paket beinhaltet eine strengere Überwachung des Seeverkehrs, eine Anhebung der Entschädigungssummen bei durch Tankschiffe verursachten Verschmutzungen sowie die Einrichtung einer europäischen Agentur für die Sicherheit im Seeverkehr.