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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Identifying best practices for care-dependent elderly by Benchmarking Costs and outcomes of community care

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Identifizierung bester Pflegepraktiken für im eigenen Haushalt lebende Senioren mit Pflegebedarf

Da ein Rückgang der Erwerbsbevölkerung bei zunehmendem Pflegebedarf von immer größeren älteren Bevölkerungsgruppen zu verzeichnen ist, sind kostengünstigere europäische Gesundheitssysteme gefragt. Zu diesem Zweck brauchen politische Entscheidungsträger Informationen darüber, welche Art der Versorgung innerhalb des gewohnten Lebensbereichs optimal und aus finanzieller Sicht vertretbar ist.

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Die Forscherinnen und Forscher von IBENC (Identifying best practices for care-dependent elderly by benchmarking costs and outcomes of community care) führten eine Methode zur Ermittlung und Realisierung einer fundierten Interpretation der am besten funktionierenden Praktiken in Einrichtungen für häusliche Pflege für abhängige ältere Menschen ein. Ihr mit Hilfe einer neuartigen Benchmarkmethode erzeugter Ansatz umfasst sowohl die Kosten der Pflegeanwendung als auch die Qualität der Pflege. Sie beschrieben gleichermaßen Merkmale von gut funktionierenden Einrichtungen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In Belgien, Finnland, Deutschland, Island, Italien und den Niederlanden wurden Daten über Gesundheit, Funktion und Ressourcennutzung von 2 884 Patienten in bzw. Kunden von häuslicher Pflege mittels interRAI-HC longitudinal erhoben. Weitere Befragungen fanden unter 1 067 Fachleuten und 36 Einrichtungen für häusliche Pflege statt. Um einen allgemeinen Überblick über die Qualität der Pflege zu gewinnen, wurden zwei, aus interRAI-HC-Bewertungen abgeleitete kombinierte Maßnahmen verwendet. Die Independence Quality Scale (IQS; Qualitätsskala für Unabhängigkeit) und die Clinical Balance Quality Scale (CBQS; Qualitätsskala für klinisches Gleichgewicht) widerspiegeln die relative Leistungsfähigkeit der Einrichtungen unter Beibehaltung der praktischen Unabhängigkeit der Kunden bzw. bei Verbesserung der funktionellen Fähigkeiten der Kunden. Auch die mittleren Kosten der Pflegeinanspruchnahme der Kunden wurden für alle Einrichtungen über einen Zeitraum von sechs Monaten berechnet. Einrichtungen und Pflegemodelle wurden entsprechend der Qualität und Kosten der Inanspruchnahme von Pflege bewertet. Diese integrierte Metrik stellt die Effizienz von Einrichtungen dar. Arbeitskräftefaktoren im Zusammenhang mit der Effizienz von Einrichtungen sind offenbar Planbarkeit, emotionale Anforderungen, Einflussmöglichkeiten, körperliche Arbeitsbelastung und quantitative Arbeitsanforderungen sowie die Art des Vertrags (Vollzeit/Teilzeit, befristet/fest). Auch die patientenzentrierte Pflege, die Verfügbarkeit von Pflegefachkräften und die Überwachung der Pflegeleistung waren Bestandteile der einrichtungsbezogenen Effizienz. Diese neuartige Methode des Benchmarkings bietet eine fundierte und evidenzbasierte Möglichkeit zur Ermittlung bestmöglicher Praktiken, die gute Ergebnisse bei niedrigen Kosten erzielen. Zu den Verbreitungsaktivitäten zählten die Einführung der Projektwebsite (mit einer öffentlichen wie auch einer internen Funktion), fünf in von Experten begutachteten Fachzeitschriften veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten, mehr als 20 Vorträge auf internationalen Konferenzen, Webinare und eine Abschlusskonferenz in Brüssel (Belgien). Arbeit und Ergebnisse von IBENC werden den Wissensstand über die Effizienz der Gesundheitsversorgung in Europa voranbringen und stellen ein objektives Mittel zur Ermittlung von bestmöglichen Verfahren dar. Die Projektergebnisse verkörpern einen maßgeblichen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit mit dem Ziel, dass ältere Menschen länger unabhängig leben können.

Schlüsselbegriffe

Unabhängiges Wohnen, Senioren, Gesundheitswesen, IBENC, häusliche Pflege, Ressourcennutzung im Demenzbereich

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