1960s Bombay Cinema: Eine global-kulturelle Konfigurierung
Erst in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre ging das Kino in Indien im vollen Maße zum Farbfilm über. Farbe war ein Luxus, von dem nur wenige Filmemacher profitieren konnten, da das Filmmaterial importiert werden musste. Es bestanden strenge Beschränkungen für Devisen und so war das Material den meisten Filmschaffenden zu teuer. Das Projekt "Bombay cinema's encounter with the 1960s" (1960s BOMBAY CINEMA) zeichnete die direkten Verbindungen zwischen indischen Kameraleuten und welchen aus anderen Ländern Europas zu jener Zeit nach. Die infrastrukturellen Entwicklungen in dem Land und der weltweite Kontext der sechziger Jahre schufen hier einen lebendigen Rahmen für das Aufleben der Filmkultur in Indien. In diesem Moment fand auf den Leinwänden mit Hilfe der Farbfotografie eine geradezu revolutionäre neue Art der Darstellung touristischer Sehenswürdigkeiten, Außenaufnahmen, von Mode und Objekten statt. Das von einem experimentellen Streben nach Sinneseindrücken, Hedonismus, Musikalität und konstanter Mobilität geprägte Jahrzehnt wurde in der herkömmlichen Filmgeschichte oft als realitätsfern katalogisiert. Das Projekt kommt auf die transformative Kraft und das Potenzial der 1960er zurück und hat eine Neuinterpretation der jüngsten Vergangenheit zu bieten. Das im Zuge des Projekts erarbeitete Wissen wird der internationalen akademischen Gemeinschaft sowie auch der Gesellschaft insgesamt von Nutzen sein. Es wird Informationen und Analysen in Bezug auf die Kulturen der Globalisierung bereitstellen und damit die europäische Kulturindustrie und die europäischen Politikgestalter dabei unterstützen, Vergleiche zu aktuellen Globalisierungstendenzen zu ziehen.
Schlüsselbegriffe
indisches Kino, Farbe, internationaler Tourismus, Filmschaffende, Filmemacher, Sensation, Raum