Schnittpunkte von Biopolitik und postkolonialer Literatur
Seit den 1960ern haben große karibische Schriftsteller über Gewalt und Themen wie Völkermord, Sklaverei, Kolonialismus und Diktaturen geschrieben. Im Zusammenhang damit sind neue Formen der Biopolitik entstanden und haben eine Richtung für das Leben durch Sprache, Vorstellungskraft und Mythos geformt. Da Biopolitik die Verknüpfung zwischen Leben, Herkunft und Geschichte erkundet, wohnt ihr ein immenses Potenzial für die Literaturtheorie inne. In Folge dieses theoretischen Schnittpunkts können innovative methodische Kriterien festgelegt und in der literarischen Analyse angewandt werden. Um die kritische Debatte über postkoloniale karibische Literatur zu bereichern, brachte das Projekt CARIBIOLIT durch die Reflexion über Biopolitik aufgeworfene Fragestellungen auf, die bisher von der postkolonialen Kritik ignoriert worden waren. Im Einzelnen verband das Projekt französische und italienische theoretische Überlegungen zu dem vorwiegend anglophonen Bereich der postkolonialen Studien. Die Arbeit im Lauf von zwei Jahren umfasste Schulungs- und Outreach-Aktivitäten. Man analysierte Texte in englischer, französischer und italienischer Sprache. Man gab Zeitschriftenartikel über Rasse, Gewalt und Biopolitik sowie eine Reihe thematisch verknüpfter Artikel im Zusammenhang mit dem afrikanischen, amerikanischen, karibischen und europäischen Umfeld heraus. Die Resultate können Spezialisten für Politik und Kultur als Instrumente der zukünftigen Erforschung der europäisch-karibischen Beziehungen sowie als eine erneute Bestätigung der Biopolitik dienen.
Schlüsselbegriffe
Biopolitik, Bio-Macht, postkolonial, Karibik, karibisch, Literaturtheorie, Literaturanalyse