OECD fördert Schnittstellen zwischen Hirnforschung und Pädagogik
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) unterstützt eine Initiative zur Förderung der Verbindungen zwischen Hirnforschung und Pädagogik. "Für die Hirnforschung besteht trotz der beachtlichen Fortschritte in der Grundlagenforschung in den letzten zehn Jahren noch keine wirkliche Anwendung in der Pädagogik", schreibt das Zentrum für Bildungsforschung und Innovation (Centre for Educational Research and Innovation, CERI) der OECD. "Die Pädagogik hat sich nur sehr wenige Erkenntnisse der Hirnforschung zu Nutze gemacht. Dies ist vielleicht damit begründet, dass es bisher nur sehr wenig Kontakte zwischen Hirnforschern und Pädagogen und nur eine geringe Schnittmenge an gemeinsamen Anwendungen der Hirnforschung und der Pädagogik gab." Um dies zu ändern, startete CERI kürzlich das Projekt "Learning Sciences and Brain Research: Potential Implications for Education Policies and Practices" (Pädagogik und Hirnforschung: Mögliche Bedeutung für Politik und Praxis im Bildungsbereich). Das Projekt umfasst drei hochrangige Foren und zielt auf die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Pädagogik und Hirnforschung sowie zwischen Forschung und Politik ab. "Dieses Projekt bietet alle Voraussetzungen, um den Lernprozess im Lebenszyklus eines Menschen besser zu begreifen. Im Übrigen wirft dieses Thema auch wichtige ethische Fragen auf", heißt es bei CERI. Außerdem gewinne der informierte öffentliche Dialog zwischen Hirnspezialisten, Pädagogen und Politikern immer mehr an Bedeutung. Neben dieser Initiative unterstützt CERI auch das dritte Forum "Brain Mechanisms and early Learning" am 26. und 27. April 2001 in Tokio (Japan).