Maxus 4 startbereit
Die Maxus 4 suborbitale Mikrogravitäts-Mission der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) soll am 29. April in Nordschweden starten. Während des Flugs sollen sieben Experimente in Materialwissenschaften und Fluidphysik in der Schwerelosigkeit durchgeführt werden. In den letzten zwei Jahren haben Wissenschaftler aus Frankreich, Deutschland, Italien und Schweden mit Ingenieurteams der Astrium GmbH und mit der Swedish Space Corporation zusammengearbeitet. Während des Flugs werden drei Experimente in Materialwissenschaften und vier in Fluidphysik durchgeführt. Zwei der Fluidphysik-Experimente untersuchen oberflächenbeeinflusste Strömungen in einer flüssigen Brücke aus Silikonöl als ein Modell für die floating zone Methode der Kristallzüchtung. Die anderen beiden Experimente werden wässerige und nicht-wässerige Schäume charakterisieren. Eines der Experimente in Materialwissenschaften untersucht die anfängliche Kristallisationskinetik von Zeolith. Zwei Silikon-Züchtungsexperimente werden in monoellipsoiden Spiegelöfen durchgeführt. Das erste untersucht, wie die Marangoni-Konvektion in der Schmelze des wachsenden Halbleiters mit einem rotierenden elektromagnetischen Feld unterdrückt werden kann. Beim zweiten werden mit einem plezoelektrischer Oszillator Vibrationen in der Schmelze des wachsenden Kristalls erzeugt, um so die Qualität des Kristalls zu verbessern. "Die Mission wird ein weiterer Meilenstein in dem Versuch sein, das Verständnis von komplexen anwendungsorientierten Prozessen durch Ausschalten des Einflusses der Schwerkraft zu verbessern", so Werner Riesselmann, Leiter der Abteilung Mikrogravitätnutzlast der ESA. "Die ESA hat bereits weitere Raketensonden-Experimente für den nächsten Flug im November diesen Jahres und weitere Flüge in den Jahren 2002 und 2003 ausgewählt, darunter einige im Bereich der Biologie. Diese Missionen sind als vorbereitende Forschung für die europäische Nutzung der Internationalen Raumstation ISS wichtig.