Kommission zu mehr Einsatz für den Aufbau einer "kognitiven Gesellschaft" aufgefordert
In zwei verschiedenen Berichten von MdEP wurde die Europäische Kommission aufgefordert, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um bezüglich der Innovation und des technologischen Fortschritts mit den USA gleichzuziehen, sowie mehr Mittel zum Aufbau einer "kognitiven Gesellschaft" bereitzustellen. In seinem Bericht über den Bericht der Kommission "Designing tomorrow's education: promoting innovation with new technologies" ("Konzipierung der Bildung von morgen: Innovationsförderung mit neuen Technologien") spricht sich das griechische MdEP Alexandros Alavanos auch für die Schaffung eines universitären Wissensbereichs durch die Europäische Kommission aus. Laut Alavanos soll eine solche Einrichtung die Partnerschaft zwischen Universitäten fördern und damit die Verbreitung gemeinsamer Kenntnisse erleichtern. Um zur Bekämpfung der sozialen Ausgrenzung beizutragen und gewissen Regionen zu ermöglichen, hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Entwicklung aufzuholen, fordert Alavanos außerdem ein vom Strukturfonds finanziertes Programm zur Einrichtung eines europäischen Bildungsnetzes der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT), dem sich öffentliche und private Bildungszentren auf freiwilliger Basis anschließen können. Insbesondere solle man darauf achten, dass ein allgemeiner Zugang zu neuen Technologien bei niedrigeren Zugangskosten ermöglicht wird, so Alavanos. Bildungseinrichtungen seien ferner durch die Herstellung und Verbreitung hochwertiger Bildungssoftware zu unterstützen, was in den Zuständigkeitsbereich der Europäischen Kommission falle, heißt es in dem Papier weiter. Das britische MdEP Roy Perry machte auf die Lage der Bewerberländer aufmerksam, die bei der Entwicklung ihrer Allgemein- und Berufsbildungssysteme besonderer Unterstützung bedürfen. Alavanos forderte auch die Mitgliedstaaten zum Handeln auf und schlug vor, steuerliche Anreize für Anbieter von Multimediaausrüstungen und Multimediadienstleistungen anzubieten, die Sonderrabatte für Bildungseinrichtungen gewähren. Perry forderte außerdem die Kommission und die Mitgliedstaaten dazu auf, die wirtschaftliche, politische und kulturelle Bedeutung des lebenslangen Lernens zu würdigen. Dem schloss sich Alavanos an, der die Einrichtung elektronischer Kommunikationszentren in Gemeinden in ganz Europa empfahl. Das für Bildung und Kultur zuständige Mitglied der Europäischen Kommission, Viviane Reding, erläuterte die Pläne der Kommission bezüglich einiger der von den MdEP auf dem ersten Gipfel zum elektronischen Lernen am 10. Mai in La Hulpe (Belgien) angesprochenen Themen. Eines der Hauptprojekte auf diesem Gebiet ist der Vorschlag zur Einrichtung eines europäischen virtuellen Spitzentechnologiezentrums. Kommissionsmitglied Reding wird in diesem Jahr eine Durchführbarkeitsstudie hierzu in Auftrag geben. Zur Frage, wie die Hauptkräfte bei der Entwicklung der europäischen Bildung zusammenzufassen seien, erklärte Reding, es werde wohl nicht leicht sein, ein Referenzzentrum wie das Media Lab des MIT (Massachusetts Institute of Technology) in den USA zu schaffen. "[Aber] ich glaube, dass es möglich ist, fruchtbare Verbindungen zwischen allen Teams zu entwickeln, die an unterschiedlichen Orten bei der Gestaltung der Technologie und Lehre der Zukunft Pionierarbeit leisten", sagte sie.