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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Bericht der Kommission stellt weitere Maßnahmen zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft vor

Immer mehr Frauen nehmen an EU-Forschungsprogrammen teil, aber "die Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft [...] kann nur auf der Grundlage gemeinsamer Verpflichtungen und Maßnahmen aller an der wissenschaftlichen Forschung beteiligten Parteien verwirklicht werden...

Immer mehr Frauen nehmen an EU-Forschungsprogrammen teil, aber "die Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft [...] kann nur auf der Grundlage gemeinsamer Verpflichtungen und Maßnahmen aller an der wissenschaftlichen Forschung beteiligten Parteien verwirklicht werden", heißt es in einem neuen Bericht der GD Forschung der Europäischen Kommission. Der Bericht schildert die Fortschritte beim Umgang mit geschlechterspezifischen Themen in der europäischen Forschung seit der Verabschiedung der Mitteilung "Women and science: mobilising women to enrich European research" (Frauen und Wissenschaft - Mobilisierung der Frauen zur Bereicherung der europäischen Forschung) im Februar 1999. Laut diesem Bericht ist ein Aktionsplan als Teil des Fünften Rahmenprogramms (RP5) umgesetzt worden, der positive Ergebnisse gebracht hat, welche jedoch nicht über die Probleme bezüglich der Geschlechterproblematik in der Wissenschaft hinweg täuschen sollten. Er stellt ferner fest, dass die Situation der Frauen in der Wissenschaft der Situation der Frauen im Allgemeinen ähnelt. In dem neuen Bericht "Women and science: the gender dimension as a leverage for reforming science" (Frauen und Wissenschaft: der Geschlechteraspekt als Auslöser für eine Reform der Wissenschaft) heißt es, dass sich die Anzahl der Frauen in Ausschüssen und Gremien im Rahmen des RP5 erhöht habe. So sei beispielsweise der Frauenanteil in Programmüberwachungsgruppen von sechs Prozent während des RP4 auf 22 Prozent im Jahr 1999 und auf 30 Prozent im Jahr 2000 gestiegen. Künftig sollen geschlechtsspezifische Humanressourcen-Indikatoren auf drei Arten erstellt werden: durch die Einführung einer Geschlechtervariablen bei der Datenerfassung hinsichtlich der FuE-Humanressourcen, die Organisation bestehender, auf einzelstaatlicher Ebene erfasster Daten und eine geschlechtsspezifische Leistungsbewertung. Die Kommission wird ferner versuchen, auf existierende Netzwerke zurückzugreifen, um ein "Europäisches Netz der Netze" einzurichten, dass bestehenden Netzwerken hilft, die Effizienz ihrer Maßnahmen zur Förderung von Wissenschaftlerinnen sowie zur Gestaltung des politischen Verfahrens zu erhöhen. Bis Ende 2001 wird die Kommission auch eine Expertengruppe zusammenstellen, die mit der Analyse der Situation der Frauen in der Wissenschaft im privaten Sektor beauftragt ist. Ferner wird beabsichtigt, Kontakte mit der Regionalpolitik zu knüpfen und im Jahr 2002 eine Expertengruppe zur Überwachung der Situation der Frauen in der Wissenschaft in Mittel- und Osteuropa ins Leben zu rufen. Das "Gender Watch System" des Sechsten Rahmenprogramms werde auf den bisherigen Erfahrungen aufbauen, die Empfehlungen des ETAN-Berichts wie auch der Untersuchungen zur Auswirkung des Geschlechts berücksichtigen sowie über die Bewusstseinsbildung hinsichtlich der Geschlechterproblematik bei den unterschiedlichen Beteiligten in der Forschung befinden, so der Bericht der Kommission. Ferner sollen Forschungsarbeiten zum besseren Verständnis der Geschlechterfrage in der Wissenschaft durch Entwicklung von Kenntnissen und politischen Instrumenten durchgeführt werden. Laut Bericht sind dies unter anderem die Entwicklung und Erstellung von Indikatoren, die Analyse von Ausgrenzungsmechanismen, Methoden zur Einbeziehung des Grundsatzes der Chancengleichheit der Geschlechter, Fallstudien in wissenschaftlichen Einrichtungen, die Begutachtung von Politiken und Methoden zur Leistungsbewertung, eine Bewertung des "Gender Watch Systems" des RP6 sowie eine Untersuchungen zur Geschichte, Soziologie und Philosophie der Wissenschaft aus feministischer Perspektive. Der Bericht beschäftigt sich mit dem ETAN-Bericht, in dem auf die Tatsache hingewiesen wird, dass Frauen weniger als zehn Prozent der Führungspositionen in der Wissenschaft innehaben, obwohl sie die Hälfte der Universitätsabsolventen stellen. Der ETAN-Bericht kritisiert das Verfahren des Kollegenbewertungssystems und stellt fest, dass die Beteiligung von Frauen bei der Gestaltung der Wissenschaftspolitik und der Festlegung der Tagesordnung der Spitzengremien in der EU und den Mitgliedstaaten zu gering ist. Der Bericht spricht sich für eine Reform der Wissenschaft und der wissenschaftlichen Einrichtungen aus, um eine dauerhafte und nachhaltige Verbesserung der Situation der Frauen in der Wissenschaft zu erreichen. Der Bericht der Kommission setzt sich ferner mit der Arbeit der Helsinki-Gruppe auseinander. Diese Gruppe setzt sich aus Beamten der Einzelstaaten zusammen, die an der Förderung von Frauen in der wissenschaftlichen Forschung auf nationaler Ebene beteiligt sind. Die Gruppe unterstützt die Kommission bei der Erstellung vergleichbarer europäischer Statistiken und Indikatoren zur Überwachung der Beteiligung der Frauen an der europäischen Forschung sowie bei der Förderung der Diskussion über die Politiken zur Förderung der Beteiligung von Frauen an der wissenschaftlichen Forschung, die in ganz Europa auf unterschiedlichen Ebenen umgesetzt wurden. Die Helsinki-Gruppe werde auch in Zukunft bestehen bleiben, heißt es in dem Bericht.