Eureka leistet innovativen KMU verstärkte Unterstützung
Hochrangige spanische Regierungsbeamte boten auf der interparlamentarischen Eureka-Konferenz am 17. und 18.Mai in Madrid bereitwillige Unterstützung. Vertreter des Wissenschafts- und Technologieausschusses des spanischen Parlaments, die spanische Ministerin für Wissenschaft und Technologie Anna Birulés und der zweite stellvertretende Premierminister Rodrigo Rato konnten über einhundert Parlamentarier aus 29Ländern sowie Vertreter der Europäischen Kommission begrüßen, die alle zu den Eureka-Mitgliedern zählen. Diese Konferenz, die gegen Ende des einjährigen spanischen Vorsitzes bei Eureka - einem hochrangigen Netz zur Förderung der Verbindungen und des Wachstums in der industriellen Forschung und Entwicklung (FuE) und Innovation in Europa - stattfand, wollte ein Fazit der Leistungen der Organisation ziehen und über Pläne für die Zukunft beraten, wenn Spanien im Juni den Vorsitz an Griechenland abgibt. Die Delegation begrüßte die verschiedenen Anstrengungen, die Spanien im vergangenen Jahr unternahm, um sich an die Herausforderungen in- und außerhalb des Netzes anzupassen und sich weiterzuentwickeln. Als Spanien im Jahr 2000 den Eureka-Vorsitz übernahm, formulierte es vier Hauptziele: Öffnung Eurekas für neue Szenarien, technische Innovation für die Dienstleistungsbranche, Unterstützung rasch wachsender Unternehmen und Weiterführung der kontinuierlichen Verbesserung der Eureka-Leitung. Spanien erklärte sich mit den Ergebnissen zufrieden, da die gestiegene Anzahl neuer bewilligter Projekte Zeichen des Erfolgs sei. "Eureka ist ein flexibles Programm, das die Instrumente beinhaltet, um Technologie zur Marktreife zu bringen, [und] das Engagement Spaniens für Eureka verlief besonders gut, ... [denn wir] sind für 22,3Prozent der Gesamtzahl der Projekte verantwortlich", so Xavier Trías, Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft und Technologie des Parlamentarierkongresses. Die spanische Ministerin für Wissenschaft und Technologie Anna Birulés zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Beitrag Spaniens, der dafür verantwortlich ist, dass spanische Unternehmen inzwischen genauso viele Eureka-Projekte koordinieren wie französische. "Wir haben uns vor allem für europäische Projekte im Dienstleistungssektor engagiert ... da unsere Bürger schließlich die Kunden für unsere Technologie sind", sagte sie. Die Teilnehmer begrüßten insbesondere die aktive Einbeziehung Eurekas in die Diskussionen über den Europäischen Forschungsraum (EFR), den sie als die wichtigste laufende Initiative in der FuE ansehen. "Wir sind an einem wichtigen Zeitpunkt der Entwicklung", so Anna Birulés gegenüber der Delegation. "Wir können gewährleisten, dass Eureka einen ergänzenden Beitrag zum [Sechsten] Rahmenprogramm [der Europäischen Kommission] leistet." Obwohl die Rahmenprogramme für Forschung der Kommission bei der Finanzierung sehr stark an einem "Top-Down"-Ansatz ausgerichtet seien, verfolge Eureka einen "Bottom-Up"-Ansatz. "Flexibilität und die "Bottom-Up"-Projektdurchführung sind Grundlage für sehr erfreuliche Ergebnisse. Wir müssen sehr genau wissen, wie die entscheidende Unterstützung für die einzelnen Mitgliedsländer aussehen muss, damit das Eureka-Netz noch stärker wird und Ergebnisse liefert." Unter der spanischen Führung ist die gemeinsame Arbeitsgruppe aus hochrangigen Vertretern der Europäischen Kommission, des Eureka-Sekretariats und des spanischen Vorsitzes in diesem Jahr bereits dreimal zusammengekommen, um über die zukünftige Zusammenarbeit zu beraten. Gemeinsam wurden zwei Schwerpunktbereiche für Maßnahmen festgelegt, nämlich integrierte Projekte innerhalb von strategischen Technologiebereichen und die Erhöhung der Innovationsleistung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). "Beide Strategien könnten dazu beitragen, die in FuE bestehende Lücke zwischen Europa und den USA zu schließen", berichtet der spanische Vorsitz. Unternehmen und Organisationen aus der Dienstleistungsbranche sind im Moment nur in rund 30Prozent der Eureka-Projekte vertreten. Eureka beabsichtigt außerdem die Verstärkung der Unterstützung von KMU, die sich um Finanzspritzen von Wagniskapitalgebern bemühen. Dazu wurden die Schwierigkeiten begutachtet, mit denen in der FuE tätige KMU konfrontiert sind, wenn sie Investoren suchen. Dies wird als grundlegende Herausforderung für die Zukunft angesehen. Unter Bezugnahme auf die Untersuchung des Verhältnisses zwischen der privaten FuE-Finanzierung insbesondere mit Wagniskapital und Eureka-Unternehmen durch Fachberater drängt Eureka auf spezifische Empfehlungen zur Verbreitung von Informationen und für Werbemaßnahmen. Das Eureka-Netz könnte eine wichtige Rolle in der Zusammenführung von durch Eureka unterstützten KMU und privaten Investoren sowie bei der Verbreitung der Finanzierungsmöglichkeiten bei den KMU spielen. In diesem Zusammenhang begann der spanische Vorsitz das Programm "Lynx Award", mit dem die besten Leistungen bzgl. Wachstum von an Eureka-Projekten beteiligten KMU ausgezeichnet werden. Die in Madrid anwesenden Parlamentarier unterstützten nachdrücklich diese Initiative und kündigten ihre Unterstützung für mehrere Maßnahmen an, mit denen die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen auf der Eureka-Ministerkonferenz im Juni noch verstärkt werden soll. Sie werden sich außerdem für die Erhöhung der nationalen Zuschüsse für Eureka-Projekt, die Beschleunigung der nationalen Finanzierungsbewilligungen, die Verbesserung des Bekanntheitsgrades von Eureka und damit den Vorrang der politischen Ebene einsetzen und wollen sicherstellen, dass Eureka als integrierender Bestandteil des EFR angesehen wird. Die Madrider Konferenz würdigte außerdem die Bedeutung, welche die Teilnahme der mittel- und osteuropäischen Länder hat. Daher wurden spezielle Maßnahmen empfohlen, um ihre Einbeziehung durch Aktionen mit strategischer Bedeutung für Europa und insbesondere im Umweltbereich zu verbessern. In diesem Zusammenhang begrüßte die Konferenz die Anträge Estlands und der Slowakei auf Mitgliedschaft, die zuvor eine positive Bewertung seitens des Netzes erhalten hatten. Beide Anträge werden der nächsten Eureka-Ministerkonferenz im Juni vorgelegt. Griechenland übernimmt im Juni auf der Ministerkonferenz in Madrid offiziell für ein Jahr den Eureka-Vorsitz. Wie Ioannis Papadakis vom Referat Technologische Entwicklung des griechischen Eureka-Büros erklärte, will sein Land die Kontinuität der Initiativen wahren, die von Spanien und den früheren Vorsitzen eingeleitet wurden. Laut Papadakis will Griechenland außerdem mehrere eigene Initiativen auf der Basis der folgenden Hauptthemen anbieten: - Stärkung Europas durch Erhöhung seiner Attraktivität, Verbesserung des Bekanntheitsgrades und Demonstration der Flexibilität. Laut Papadakis soll deutlich werden, welche Vorteile Eureka bringt. Dazu müsse die Kooperation unter dem Sechsten Rahmenprogramm und dem EFR verstärkt werden. In diesem Zusammenhang schloss er sich den von Forschungskommissar Busquin im Vorschlag der Kommission für einen EFR geäußerten Gedanken an, wonach die nationale Förderung besser koordiniert werden muss. "Griechenland will insbesondere der wissensbasierten Wirtschaft und der Dienstleistungsbrache neuen Schwung geben", so Papadakis. Dabei werde geprüft, wie KMU-Startups unter die Arme gegriffen werden könne. Eine Möglichkeit sei die Verstärkung der Kooperation mit Innovation Relay Centers bei der Verbreitung von Informationen. - Einrichtung innovativer Projekte zur Prüfung von Marketing-Lösungen zur Gewinnung neuer Finanzierungsquellen. Hier hat Griechenland vier Schwerpunkte: Informations- und Kommunikationstechnologien, Umwelttechnik, Tourismus und kulturelles Erbe und fortgeschrittene Produktion und Anwendungen für KMU. - Stärkung Europas in der weltweiten Zusammenarbeit. - Nachhaltiges Eureka-Management. "Obwohl das Eureka-Netz dezentralisiert ist, umfasst es mehrere unterschiedliche Kulturen und Ansätze. Die Führung ist daher sehr wichtig", so Papadakis. "Eureka hat es in den vergangenen Jahren weit gebracht ... Ich glaube, dass wir eine sehr gute Entwicklung an den Tag legen. Wir liegen sehr gut in der Zeit... Eureka entwickelt sich schon immer nach dem Markt. Dies ist heutzutage sehr wichtig, denn die Gesellschaft braucht heute manchmal Anstöße. Wir müssen die Lösungen, die uns die New Economy bieten kann, weiter fördern", so Papadakis abschließend.
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