Bessere Methodik bei der Bekämpfung bewaffneter Aufstände
Da der staatliche Einsatz militärischer Mittel in der Aufstandsbekämpfung in den letzten Jahren unterschiedlich erfolgreich war, geht man von herkömmlichen Mitteln ab und orientiert auf den Schutz der Zivilbevölkerung und deren Mitarbeit bei Informationen über feindliche Aktivitäten. Kaum erforscht ist jedoch, wann und warum ein Aufstand erfolgreich niedergeschlagen werden kann. Das EU-finanzierte Projekt COINTRPE (When battlefield success leads to effective counterinsurgency: Searching for a cross-regional theory) untersucht Faktoren für den Erfolg oder Misserfolg bei der Aufstandsbekämpfung. Um dieses Problem anzugehen, analysierte das Projekt eine Reihe von Fallstudien in Peru und der Türkei. Betrachtet wurde, wie effektiv beide Länder aufständische Organisationen bekämpfen und Konflikte und Kämpfe stoppen konnten. Durch Militäraktionen gelang es in Peru, die Aufstände niederzuschlagen, in der Türkei hingegen versagten diese Strategien. Die Forscher fanden heraus, dass es in der Türkei nicht gelang, die Organisationsstruktur der Aufständischen zu schwächen und damit regionale und lokale Kontakte zu destabilisieren. Diese Ergebnisse bildeten die Basis für weitere Fallstudien über zurückliegende Konflikte in Russland, Sri Lanka und Großbritannien. Die drei Staaten versuchten, die Aufständischen mit militärischen Mitteln zurückzuschlagen, jedoch mit unterschiedlichem Erfolg. Die Ergebnisse korrelieren mit den Studien zu Peru und der Türkei. COINTRPE sollte herausfinden, wann die Niederschlagung von Aufständen in einer deutlichen Verringerung von Gewalt und Konflikten resultiert. Militärische Anstrengungen müssen durch diplomatische Bemühungen vor Ort ergänzt werden, in denen politische, soziale und ökonomische Aspekte gefragt sind, um den Feind zu besiegen.
Schlüsselbegriffe
Bekämpfung bewaffneter Aufstände, Kriege, Counterinsurgency, Konflikte, militärische Einsätze
