Ein systematischer Ansatz für Pilze
Mit einer Förderung durch die EU untersuchte das Projekt PPOLYSYST (Molecular and morphological systematics of the Polyporales, a highly diverse, poorly documented clade of wood-decaying fungi with biotechnological potential) die Klassifizierung der Stielporlingsartigen Pilze. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der großen Gattung Rigidoporus. POLYSYST sequenzierte die DNA des Pilzes Obba rivulosa, welcher die Fähigkeit besitzt, Lignin aus Holz abzubauen bevor er selektiv Cellulose abbaut. Das Genom wurde vom Gemeinsamen Genominstitut des US-Ministeriums für Energie(öffnet in neuem Fenster) veröffentlich und wird derzeit mithilfe der komparativen Transkriptomik an der Universität von Helsinki untersucht. Eine große Menge von Referenzproben für taxonomische und systematische Studien wurde während der Exkursionen in die Vereinigten Staaten gesammelt. Während des Projekts wurden acht Papiere in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. Weitere zwei Manuskripte wurden zur Veröffentlichung eingereicht, in denen 2 neue Gattungen und 10 Arten, die neu für die Wissenschaft sind, beschrieben werden. Weiterhin wurden 1 232 DNA-Sequenzen bei der Internationalen Nukleotidsequenzdatenbank eingereicht. Rund 4 000 Herbariumspezies wurden während der Projektlaufzeit gesammelt und im finnischen Museum für Naturgeschichte abgegeben, um von der wissenschaftliche Gemeinschaft untersucht zu werden. Weitere 500 lebende Kulturen von holzzerstörenden Pilzen sowie Mykorrhizapilzen wurden in Nordamerika und der Karibik gesammelt. Diese werden jetzt in öffentlichen Repositorien abgelegt. POLYSYST unterstützte das Lernen von modernsten molekularbiologischen Techniken und die Schaffung eines sehr wertvollen Datensatzes von Sequenzen und Proben. Diese werden der europäischen Mykologie und letztlich der europäische Biotechnologiebranche zugutekommen.