Bewertung der Auswirkungen von GVO
Trotz Europas generell vorsichtigem Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO), ist der Sektor zunehmend schwieriger zu kontrollieren und zu regulieren. GVO sind bereits in bestimmten Branchen verbreitet, und da Europa abhängig von genmanipulierten Agrarimporten ist, muss es bald über neue Arten, die derzeit entwickelt werden, entscheiden. Europa braucht eine Möglichkeit, die möglichen Auswirkungen von GVO zu bewerten - ob positiv, negativ oder neutral. Das EU-geförderte Projekt PRESTO GMO ERA-NET (Preparatory steps towards a GMO research ERA-Net) lieferte die notwendigen Informationen hierfür. Es skizzierte Schritte, die erforderlich sind, um ein ERA-NET für die Koordination transnationaler Forschung zu GVO und deren Auswirkungen zu schaffen. Zu den Schwerpunktbereichen gehörten die Auswirkungen auf die menschliche und tierische Gesundheit, Umwelt, Techno-Ökonomie und Gesellschaft. Das Team verglich verschiedene Risiken und Vorteile und formulierte eine Forschungsagenda für das ERA-NET. Die Arbeit umfasste die Bestandsaufnahme der Forschung auf nationaler, EU- und auf internationaler Ebene. Das Konsortium bewertete kommende GVO-Entwicklungen, die innerhalb der nächsten 10 Jahre in den regulatorischen Prozess eintreten werden. Weitere Aspekte umfassten die Identifizierung und Priorisierung von Forschungslücken und -anforderungen basierend auf Stakeholder-Ansichten. Hierfür verwendete das Projekt eine Delphi-Befragung und ein Entscheidungsanalyse-Modell. Die Gruppe formulierte auch einen strategischen Durchführungsplan für das ERA-NET. Das Ergebnis stützte sich auf verschiedene Nachweise, Erfahrungen anderer ERA-NETs und auf national geförderte GVO-Projekte. Die Forscher empfahlen einen Fokus auf GVO, die absichtlich in die Umwelt freigesetzt werden, und/oder auf jene, die für menschliche oder tierische Nahrungsmittelzwecke verwendet werden. Das Team schlug außerdem vor, dass das ERA-NET die Ansichten eines breiten Spektrums von Interessengruppen berücksichtigen solle. Die Stakeholder-Verantwortung würde somit gestärkt werden, was zur Beteiligung von verschiedenen wissenschaftlichen Gemeinschaften an künftigen Ausschreibungen, zu einer verbesserten Zusammenarbeit und einer größeren Rechenschaftspflicht für die Forschungsergebnisse führen würde. Die Arbeiten des Projekts PRESTO GMO ERA-NET halfen dabei, die Zusammenarbeit der EU in der GVO-Forschung zu erleichtern. Das Ergebnis wird ein künftiges ERA-NET für die wissenschaftlichen Beurteilung der spezifischen Risiken und Nutzen von GVO unterstützen.
Schlüsselbegriffe
GVO, ERA-NET, genetisch veränderte Organismen, PRESTO GMO ERA-NET, GVO-Forschung, Stakeholder-Einbeziehung, Forschungsagenda