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ATHENA

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Öffentlichkeit unterstützt Rettungskräfte

Ein EU-Team hat ein Informationssystem entwickelt, das die Beteiligung der Öffentlichkeit am Katastrophenschutz ermöglicht. Der neue Prototyp entspricht dem Stand der Technik in Krisenmanagementsystemen.

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Bei Natur- oder durch Menschen verursachten Katastrophen befinden sich die Bürger oft bereits am Ort des Geschehens und manchmal auch in großer Zahl. Diese Öffentlichkeit kann für die Rettungskräfte ein wahrer Segen sein, um schnell reagieren und eine potenziell lebensrettende Führungsrolle übernehmen zu können. Diese Quelle wird derzeit jedoch von Rettungsdiensten nicht genutzt. Vor diesem Hintergrund förderte und unterstützte das EU-finanzierte ATHENA-Projekt die moralisch vertretbare Beteiligung der Öffentlichkeit in Krisensituationen mithilfe von Softwaretools für soziale Medien und Mobilgeräte und identifizierte Best-Practice-Richtlinien. Die entwickelten Werkzeuge ermöglichen eine effiziente Erfassung, Analyse und Verbreitung von Ereignisinformationen. Dies erhöht die Sicherheit in Notfällen und bei Such- und Rettungseinsätzen. Um seine Ziele zu erreichen, identifizierte das Projektteam Nutzergruppen in Absprache mit interessierten Parteien. Die identifizierten Nutzer einschließlich der Notfall-Einsatzkräfte wurden im Folgenden über ihre früheren Erfahrungen mit den sozialen Medien befragt. Eine Reihe von Workshops half bei der Definition von Benutzeranforderungen. Das Feedback wurde dann in das Design von Prototypen eingearbeitet. ATHENA identifizierte auch die rechtlichen und ethischen Beschränkungen, die das Projekt betreffen, sowie Zwänge, die die Kognition in stark belastenden Situationen beeinflussen. Das Konsortium unterzog die Fachliteratur einer kritischen Betrachtung, woraus sich eine Reihe von Leitlinien zu bestmöglichen Verfahren ergab. Im Rahmen der Projektbemühungen wurden mehrere Softwareprototypen ausgeliefert, darunter Crowdsourcing-Tools, eine Krisenkartierungsanwendung und ein vollständig integrierter Prototyp der mobilen Anwendung. Das Team erstellte verschiedene Testszenarien, wobei Live-Tests in Zusammenarbeit mit der West Yorkshire Polizei im Vereinigten Königreich durchgeführt wurden. Der endgültige ATHENA-Prototyp führt mehrere wichtige Fortschritte in Krisenmanagementsysteme ein, darunter fortschrittliche bidirektionale Kommunikation und Beschaffungsinformationen aus der Cloud, den sozialen Medien und einer speziellen App. Es bietet auch modernste Visualisierungen und Werkzeuge zur Entscheidungsfindung. Die Entwicklung eines Frameworks zur Verwaltung verschiedener Informationsquellen und Analysedienste sowie neuer Sicherheitsmechanismen und Social-Media-Schnittstellen sorgen für einen Prototyp auf dem neuesten Stand der Technik. Die Projektergebnisse und Erkenntnisse wurden in einem Band bei Springer veröffentlicht, der sich auf Sicherheitsanwendungen in modernen Technologien spezialisiert. Das Buch enthält Beiträge von Akademikern, Rettungsdiensten, Strafverfolgungsbehörden, der Regierung und der Privatwirtschaft. ATHENA hat erfolgreich Softwaretools entwickelt, die die Nutzung einer bürgerbasierten Rettungsressource ermöglichen. Die Entwicklung wird effektivere Krisenreaktionen nach sich ziehen.

Schlüsselbegriffe

Rettungskräfte, Öffentlichkeitsbeteiligung, Krisenmanagement, ATHENA, Social Media

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