Wanderplaneten von Hubble-Teleskop entdeckt?
Wie die Europäische Weltraumbehörde (ESA) meldet, hat das ESA/NASA-Hubble-Weltraumteleskop Hinweise auf mögliche Wanderplaneten entdeckt, die nicht um einen Stern kreisen. Dies sind die Erkenntnisse aus der Beobachtung sechs kurzer Gravitationslinseneffekte. Dieser auch als "Microlensing" bekannte Effekt zeigt sich durch eine vorübergehende Aufhellung eines Hintergrundsterns, wenn ein Objekt zwischen ihm und der Erde hindurch passiert. Die vorbeitreibenden Objekte sind viel zu lichtschwach, um direkt beobachtet werden zu können, sondern sind nur dadurch zu erkennen, dass ihr Schwerefeld die von einem anderen, weiter entfernten Stern ausgehenden Lichtstrahlen auf eine bestimmte Weise krümmt und ihn dadurch heller erscheinen lässt. Wird der Gravitationslinsen-Effekt durch einen Stern hervorgerufen, der an einem anderen Stern vorüberzieht, kann dieser Helligkeitsanstieg mehrere Tage dauern, im Falle eines Zwergsterns sind dies in der Regel 18 Tage. Wissenschaftler, die den Kugelsternhaufen M22 beobachteten, entdeckten zu ihrer Überraschung sechs außergewöhnliche Gravitationslinseneffekte, die weniger als 20 Stunden dauerten. Ihrer Ansicht nach könnten diese durch Objekte von Planetengröße hervorgerufen worden sein. Außerdem lässt der Umfang ihrer Beobachtungen darauf schließen, dass diese so genannten "Waisenplaneten" möglicher Weise viel häufiger vorkommen als bisher angenommen und ganze 10 Prozent der Masse dieses Sternhaufens ausmachen. Diese Beobachtungen waren nur dank der hohen Auflösung des Hubble-Teleskops möglich.