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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Ensuring the Integrity of the European food chain

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Unterstützung für die Strafverfolgungsbehörden und Lebensmittelindustrie Europas bei der Bekämpfung von Lebensmittelbetrug

Es sind neue Instrumente und Ressourcen entwickelt worden, um europäische Lebensmittelproduzenten weltweit bei der Erkennung gefälschter Produkte und lebensmittelbezogenen Betrugs zu unterstützen. Dies wird einen Mehrwert für die europäischen Produkte schaffen und zum Schutz der Verbraucher in Europa und im Ausland beitragen.

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Die hohen Lebensmittelstandards Europas sind aufgrund von Betrugsfällen und Fälschungen in der Lebensmittelindustrie gefährdet. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts FOODINTEGRITY (Ensuring the Integrity of the European food chain) werden die Transparenz von Lebensmitteln gefördert und bessere Standards vorgeschlagen, um Lebensmittelbetrug zu minimieren, und die Integrität der Wertschöpfungskette zu gewährleisten. „Wir nutzen fortschrittliche Techniken wie z. B. NMR-Spektroskopie, hochauflösende Massenspektrometrie und Next Generation Sequencing in Verbindung mit einer fortschrittlichen Big-Data-Analyse, um die Ziele des Projekts zu erreichen“, sagt James Donarski, Head of Food Authenticity bei Fera Science Ltd, dem britischen Unternehmen, das das Projekt koordiniert. Hightech-Strategien zur Erkennung von Lebensmittelbetrug Forscher wenden Instrumente wie z. B. die forensische Rechnungsprüfung und papierbasierte Prüfpfade zur Erkennung von Lebensmittelbetrugsproblemen sowie Instrumente aus dem Bereich der Sozialwissenschaften an, um die Auswirkungen von Lebensmittelbetrug auf die Verbraucher zu bestimmen. Es werden Verfahren zur Bestimmung der Echtheit von Lebensmitteln untersucht, die weitere Maßnahmen erforderlich machen. „Wir verbessern die Datenfreigabe in Bezug auf Lebensmittelbetrug durch die Bereitstellung von Methoden und Instrumenten, die sowohl auf die Strafverfolgung als auch auf industrielle Anforderungen eingehen“, meint Dr. Donarski. Durch das Projekt werden hochmoderne Möglichkeiten zur Betrugserkennung zur Verfügung gestellt und ein Expertengremium gebildet, um wichtige Plattformen von Interessengruppen über Lebensmittelbetrugsprobleme aufzuklären. „Wir haben Verifizierungsmethoden und Systeme für drei Lebensmittelgüter entwickelt, die erheblich von Verfälschung und Betrug betroffen sind, nämlich Olivenöl, Spirituosen und Meeresfrüchte“, enthüllt Dr. Donarski. Betrügerische Aktivitäten im Keim ersticken Das Konsortium entwickelt derzeit verschiedene Frühwarnsysteme, mit denen sich Betrug in kosteneffektiver Weise erkennen lässt. „Diese Systeme können Lebensmittellieferanten und Einzelhändler auf die weltweite Entwicklung von Sachverhalten aufmerksam machen und diese bei der Einführung von Abschwächungsmaßnahmen unterstützen, bevor eine Krise entsteht“, erklärt Dr. Donarski. Eines dieser Systeme erkennt Anomalien wie z. B. plötzliche Preisänderungen, sozioökonomische Sachverhalte und/oder klimatische Veränderungen, die Betrügern lukrative Möglichkeiten eröffnen. „Eine retrospektive Studie zum Pferdefleischskandal zeigte zum Beispiel, dass das System Anomalien im Handel und in den Fleischpreisen drei bis sieben Monate vor der Enthüllung des Skandals erfasst hätte“, hebt Dr. Donarski hervor. Mit anderen entwickelten Systemen lassen sich Weblogs, Neuigkeiten und medizinische Fachzeitschriften in mehr als 60 Sprachen beobachten, und in der Entstehung begriffene Probleme weltweit ermitteln. Ein anderes System ist darauf ausgerichtet, die Art von Lebensmittelbetrug vorherzusagen, die auf historischen Aufzeichnungen basiert. „Mit wichtigen Informationen wie z. B. der Güterart und dem Ursprungsland können wir die Art des Betrugs, mit der wir rechnen sollten, zuverlässig vorhersagen“, merkt Dr. Donarski an. Eine Palette neuer Instrumente und Ressourcen Im Zuge von FOODINTEGRITY wird jetzt eine anwenderfreundliche Open-Source-Wissensbasis zu Methoden für die Echtheits-/Betrugserkennung fertiggestellt. Dies beinhaltet die Bewertung schneller Methoden für die Anwendung in der Industrie auf der Grundlage von RFA-Verfahren, hyperspektraler Bildgebung, Laser-Emissionsspektrometrie, NIRS-Verfahren und Raman-Verfahren. Im Zuge des Projekts wird überdies bahnbrechende Forschung durchgeführt, hierzu zählt z. B. die Authentifizierung komplexer Lebensmittel unter Verwendung von Proteinsignaturen, die Anwendung von Mikrosensoren und IKT-Plattformen, um vor Ort die Authentifizierung hochwertiger Lebensmittel zu gewährleisten und die Verwendung von Smartphones zur Erkennung von Ersatzlebensmitteln. Über das Projekt wurde zudem eine Studie zur Wahrnehmung und zum Kaufverhalten chinesischer Verbraucher in Bezug auf europäische Lebensmittelprodukte durchgeführt, die von Empfehlungen für die Produktvermarktung durch die europäische Industrie an chinesische Verbraucher begleitet wird. FOODINTEGRITY wird zweifelsohne die Wettbewerbsfähigkeit der Lebensmittelindustrie und das Verbrauchervertrauen verbessern. Das Projekt wird zu einem verantwortungsbewussteren Lebensmittelsystem im Hinblick auf die Ethik, Transparenz und Rechenschaftspflicht beitragen. Es wird zur Einrichtung von Methoden, Systemen und Prozessen führen, welche die Qualität, Echtheit und Sicherheit der Lebensmittelkette sicherstellen, und dies wird wiederum den gesamten europäischen Agrar- und Lebensmittelsektor stärken.

Schlüsselbegriffe

FOODINTEGRITY, Lebensmittelbetrug, Lebensmitteltransparenz, falsch gekennzeichnete Fische, Olivenöl

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