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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Norwegen stellt Entwurf für Spitzenforschungszentren bereit

Während die Diskussionen über die neuen Spitzenforschungszentren und Spitzenforschungsnetzwerke für das Sechste Rahmenprogramm weitergehen, hat Norwegen bereits Fortschritte bei der Einrichtung seiner eigenen nationalen Spitzenforschungszentren gemacht. Vor dem Hintergrund, ...

Während die Diskussionen über die neuen Spitzenforschungszentren und Spitzenforschungsnetzwerke für das Sechste Rahmenprogramm weitergehen, hat Norwegen bereits Fortschritte bei der Einrichtung seiner eigenen nationalen Spitzenforschungszentren gemacht. Vor dem Hintergrund, dass Norwegen seine Leistungsfähigkeit auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung (FuE) verbessern musste, hat die norwegische Regierung den Forschungsrat des Landes gebeten, eine Möglichkeit für die Einrichtung von Spitzenforschungszentren zu formulieren. In einem 1998 veröffentlichten parlamentarischen Weißbuch wird besonders auf die Bedeutung der "Qualität in der Forschung" hingewiesen. Darin werden u.a. Zahlen genannt, die aufzeigen, dass Norwegen im Zeitraum 1996 bis 2000 zu den Ländern in Europa gehörte, die sowohl hinsichtlich der Zahl der pro 1000 Einwohner veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel als auch hinsichtlich der aus diesen Artikeln entnommenen Zitate einen der unteren Ränge einnahm. Der Forschungsrat hat damit begonnen, die wichtigsten Merkmale zu bestimmen, die zum Erfolg der vorgeschlagenen Spitzenforschungszentren beitragen sollen. Dazu gehört die Gewährleistung, dass sie über mindestens zehn Jahre eine großzügige Förderung erhalten, dass sie an Forschungsaktivitäten mit internationaler Dimension beteiligt sind, dass die Forschungsgruppen von angemessener Größe sind, dass es einen intensiven Wettbewerb um den Status "Spitzenforschungszentrum" gibt und dass sie für die Weiterbildung der Forscher Sorge tragen. Der Forschungsrat von Norwegen gesteht ohne Umschweife ein, dass man sich bei vielen dieser Merkmale auf das dänische Modell berufen hat, welches sich als höchst erfolgreich erwiesen hat. Mit dieser Darlegung hoffte der Forschungsrat, zwischen 10 und 20 Zentren den Status "Spitzenforschungszentrum" verleihen zu können, mit einem Jahreshaushalt von 10 bis 20 Millionen norwegischen Kronen (rund 1,2 bis 2,5 Millionen Euro) einzurichten. Die Zentren können von Universitäten, Forschungsinstituten oder auch Forschungszentren des privaten Sektors unterhalten werden. Die 129 Bewerbungen um den Status stammen bislang vor allem von Universitäten (78 Prozent) und Forschungsinstituten (21 Prozent). Der Forschungsrat hat die Möglichkeit von virtuellen Spitzenforschungszentren nicht unberücksichtigt gelassen, mit deren Hilfe Fachwissen in allen Teilen dieses großen Landes verbreitet werden könnte. Langfristige Grundlagenforschung in einer Vielzahl von Bereichen wird in den Spitzenforschungszentren eine prioritäre Stellung einnehmen. Besonderes Gewicht wird jedoch auf Meeresforschung, Medizin und Gesundheit, ICT (Informations- und Kommunikationstechnologien), Energie und Umwelt gelegt. Bei den meisten Bewerbungen lag bisher der Schwerpunkt auf Energie, industriellen und wissenschaftlich-technologischen Bereichen. "Der Erfolg der Zentren wird von ihrem internationalen Element abhängen", so Viggo Mohr, leitender Berater des Referats für Forschungspolitik des Forschungsrats. "Ihre internationale Ausrichtung wird die Qualität anheben und als Schauplatz für Norwegens Forschung dienen." Das Nebenprodukt davon wird ein weiterer Bereich sein, den die Europäische Union zu fördern versucht - verstärkte Mobilität. "Die Gasteinrichtung wird sich mit den praktischen Problemen von Forschern auseinandersetzen müssen", sagte Mohr. Das letzte Element, das bei der Entscheidung, welche der Bewerber den Status "Spitzenforschungszentrum" erhalten, eine Rolle spielt, ist die Evaluierung. Um diesen Prozess so transparent und objektiv wie möglich zu gestalten, wird der Entscheidungsfindungsprozess von einer Gruppe internationaler Forscher durchgeführt. Dreieinhalb Jahre nachdem sie bekannt gegeben hat, wer den Status "Spitzenforschungszentrum" erhält, wird eine weitere Überprüfung der Fortschritte erfolgen. "Jedes Zentrum wird überleben, sofern es gut genug ist", so Mohr.