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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Portugiesischer Minister betont die Notwendigkeit der Kooperation

In einem Interview mit CORDIS-Nachrichten betonte Mariano Gago, der portugiesische Forschungsminister, die Bedeutung der Kooperation sowohl zwischen den Akteuren der Forschung als auch zwischen der Forschungsgemeinschaft und der Gesellschaft, wenn die europäische Forschungspol...

In einem Interview mit CORDIS-Nachrichten betonte Mariano Gago, der portugiesische Forschungsminister, die Bedeutung der Kooperation sowohl zwischen den Akteuren der Forschung als auch zwischen der Forschungsgemeinschaft und der Gesellschaft, wenn die europäische Forschungspolitik erfolgreich sein will. Minister Gago hob hervor, wie wichtig die Vernetzung und die Verbreitung von wissenschaftlichen Informationen sind, um die Kluft zwischen Wissenschaftlern und Bürgern zu überbrücken. "Unserer Meinung nach muss man sich, um Fortschritte bei der Schaffung des Europäischen Forschungsraums zu erzielen, auf die nationalen Forschungsorganisationen und die nationalen Behörden und deren Zusammenarbeit verlassen", teilte Minister Gago CORDIS-Nachrichten mit. Der Minister betonte jedoch, dass die Vernetzung auf freiwilliger Basis erfolgen müsse. "Ich denke nicht, dass eine zentralisierte Vernetzung von nationalen Programmen in Brüssel jemals stattfinden wird. Falls doch, dann wäre sie wahrscheinlich sehr ineffizient", sagte er. Minister Gago möchte, dass nationale Forschungsräte und Forschungsbehörden auf freiwilliger Basis in neuen Forschungsbereichen zusammenarbeiten und so neue Programme schaffen. Er fügte hinzu, dass die Rolle der Kommission in einem solchen Szenerio "eine sehr eingeschränkte Rolle ist, die darin besteht, sicherzustellen, dass Informationen offen zugänglich sind und dass jeder in der Lage ist zu erfahren, was vorgeschlagen wird". Nach Meinung des Ministers sollte die Umsetzung von Artikel 169, eine Bestimmung, die es einer Gruppe von Mitgliedstaaten gestattet, Forschungsprojekte allein voranzutreiben, als "Vernetzung der positiven Inhalte der nationalen Programme" betrachtet werden. Bezüglich "Wissenschaft und Gesellschaft" brachte Minister Gago seine persönliche Zufriedenheit darüber zum Ausdruck, dass dieses Thema jetzt Aufmerksamkeit von allen EU-Ratspräsidentschaften erhält. "Ich halte es für äußerst positiv, dass alle Präsidentschaften jetzt begreifen, dass dies ein sehr wichtiges Thema ist und dass Initiativen in diesem Bereich ergriffen werden müssen", erklärte er. "Ich hoffe, dass während der belgischen Ratspräsidentschaft nicht nur im Forschungsrat sondern vor allem auch beim Europäischen Gipfel etwas erreicht werden kann", fügte er hinzu. Portugal selbst ist sehr bemüht, seinen Bürgern Wissenschaft näher zu bringen, und hat verschiedene innovative Initiativen gestartet. Seit 1997 betreibt die portugiesische Regierung das Programm "Wissenschaft für junge Leute in den Ferien" (Science in the holidays for young people), dass Jugendlichen die Möglichkeit bietet, an Schulungen in öffentlichen und privaten Labors, Forschungszentren und Einrichtungen zur Förderung der Wissenschaft teilzunehmen und so die Realität der wissenschaftlichen Forschung kennen zu lernen. Eine weitere Initiative ist "Astronomie im Sommer" (Astronomy in the summer), eine Kampagne, um mehr Bewusstsein für das Universum zu schaffen. Im Rahmen dieser Kampagne kann die Öffentlichkeit in allen Regionen Portugals Sterne beobachten. Minister Gago gestand ein, dass Initiativen zu Wissenschaft und Gesellschaft auf europäischer Ebene eine schwierige Aufgabe seien, da dies viele Bereiche umfasse: Forschung, Verbreitung der Ergebnisse, Bildung und die Medien. "Die Medien sind natürlich ein bevorzugter Weg, um Informationen zu verbreiten. Spezialisierte Medien und Nachrichtenagenturen zu Wissenschaft und Technologie sollten auf europäischer Ebene existieren. Das Problem ist jedoch noch nicht gelöst, weder für neue Entdeckungen noch für die tagtägliche Arbeit in Wissenschaft und Technologie", fuhr er fort. Minister Gago bedauert die Tatsache, dass es oft einfacher ist, Informationen aus Amerika zu erhalten als aus einem europäischen Nachbarland, und ist der Meinung, es gäbe "ein Problem innerhalb Europas". Möglichkeiten, die Kluft zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu überbrücken, würden dann diskutiert, wenn wissenschaftliche Streitfragen auftreten und die Bürger das Problem verstehen wollen. "Meiner Meinung nach werden Nähe, offene Türen und Tage der offenen Tür in Labors in der nahen Zukunft eine wichtige Rolle einnehmen, vor allem weil die Öffentlichkeit daran interessiert ist, die Menschen persönlich kennen zu lernen, die ihnen die Wahrheit sagen können und ihnen erklären können, wie sie zu ihren Schlussfolgerungen gelangen", schloss Minister Gago.

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