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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Parlamentspräsidentin für weltweite Besonnenheit in der Biotechnologie

In einer Rede vor dem Internationalen Kongress "Gesundheit für alle: Fortschritt der Medizin und Lebensqualität im 21.Jahrhundert" sprach sich Nicole Fontaine, die Präsidentin des Europäischen Parlaments, für eine ethische Dimension der Biotechnologie aus. Zur Frage der Ethik...

In einer Rede vor dem Internationalen Kongress "Gesundheit für alle: Fortschritt der Medizin und Lebensqualität im 21.Jahrhundert" sprach sich Nicole Fontaine, die Präsidentin des Europäischen Parlaments, für eine ethische Dimension der Biotechnologie aus. Zur Frage der Ethik räumte Fontaine ein, dass ein Verbot bestimmter Forschungsarbeiten insbesondere in der Genetik die Entdeckung bestimmter wirksamerer Therapien verzögern und zu einem technologischen und wirtschaftlichen Rückstand Europas gegenüber anderen entwickelten Weltregionen führen könnte, in denen eventuell weniger strenge Bedingungen gelten. "Wir [das Europäische Parlament] sind jedoch der Auffassung, dass weltweit Vorsicht geboten ist, da hier die Zukunft der Menschheit im neuen Jahrhundert auf dem Spiel steht", so die Parlamentspräsidentin. "Die internationale Wissenschaft kann, ungeachtet der ethischen Grundsätze, die von der Mehrheit ihrer Mitglieder vertreten werden, nicht die Verantwortung dafür übernehmen, wenn "Zauberlehrlinge", deren Zahl zurzeit in Besorgnis erregender Weise zunimmt, ausscheren." Die Parlamentspräsidentin wünscht, dass "die internationale Forschergemeinde über die Europäische Union hinaus ihren gesamten Einfluss geltend macht, um dieses moralische Bewusstsein weltweit durchzusetzen". Nicole Fontaine kritisierte außerdem die gegenseitige Abschirmung der Forschungsmaßnahmen in Europa und verlangte eine Verstärkung der Zusammenarbeit. Forschung und Entwicklung verlören daher "an Effektivität, und dies gerade in Bereichen, in denen Europa auf Grund seines Entwicklungsstandes und seiner Einrichtungen [...] mehr Pionierarbeit in Spitzenforschungsbereichen wie etwa der Genomik, künstlichen Organen, der Bioinformatik, der Reparatur von Organen oder Gewebe unter Verwendung von Stammzellen, der Immunotherapie, der Telemedizin oder der Gentherapie leisten könnte", sagte Fontaine. Die EU-Forschungsmaßnahmen seien weiterhin weniger effektiv als sie sein könnten, denn sie seien "nach wie vor zu stark voneinander abgeschirmt [.], da die nationalen Grenzen weiterhin in den Köpfen und Verhaltensmustern fest verankert sind", so Fontaine weiter.