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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Vereinigtes Königreich beteiligt sich an europäischer Debatte über Verknüpfung von Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften

Mit der Veröffentlichung eines Berichts, der eine stärkere Verknüpfung von Wissenschaft und Technologie auf der einen und den Geisteswissenschaften auf der anderen Seite fordert, hat sich der britische Council for Science and Technology (CST) anderen europäischen Ländern anges...

Mit der Veröffentlichung eines Berichts, der eine stärkere Verknüpfung von Wissenschaft und Technologie auf der einen und den Geisteswissenschaften auf der anderen Seite fordert, hat sich der britische Council for Science and Technology (CST) anderen europäischen Ländern angeschlossen. Der CST ist das Gremium, das den britischen Premierminister Tony Blair unabhängig in strategischen Fragen zu Wissenschaft und Technologie berät. Der Rat hebt in seinem Bericht "Imagination and Understanding" die zunehmende Bedeutung der Verknüpfung von Disziplinen der Lehre, Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft im Allgemeinen hervor. Die für Hochschulbildung zuständige britische Ministerin Margaret Hodge begrüßte den Bericht: "Der Rat hat einen Bericht geliefert, der zum Nachdenken anregt. Es ist wichtig, in Lehre und Forschung einen Blick über die Grenzen der Disziplinen zu werfen. Die Human- und Naturwissenschaften können viel voneinander lernen. Es darf nichts Falsches daran sein, eine Forschung und Lehre zu ermöglichen, die die Kluft zwischen diesen Disziplinen überwinden." Der Bericht betont, dass dies nicht nur ein Thema für eine britische, sondern für eine europäische Debatte ist. In Deutschland gibt es bereits Diskussionen über die angekündigte rigorose Streichung von technischen und wissenschaftlichen Fächern. In Frankreich hat ein 1998 veröffentlichter Regierungsbericht die Möglichkeiten herausgestellt, wie Einrichtungen genutzt werden können, um die Zusammenarbeit zwischen den kreativen Künsten und der wissenschaftlichen und technologischen Forschung auf Gebieten wie elektronische Musik und Bildsynthese zu fördern. Der beratende Ausschuss der niederländischen Regierung hat inzwischen Empfehlungen herausgegeben, wie die aus den Geistes- und Sozialwissenschaften gewonnenen Kenntnisse in den "seit jeher wissenschaftlich dominierten Bereichen" besser genutzt werden können. Und kürzlich hat die dänische Regierung eine "Universität für Informationstechnologie" gegründet, zu deren Ziel es gehört, die Verknüpfung dieser beiden Disziplinen zu fördern. Ferner empfiehlt der Bericht ein breiteres Bildungssystem, damit Studenten angeregt werden, weder Wissenschaft und Technologie noch die Geisteswissenschaften zu umgehen. Hierzu schlägt der Bericht vor, Elemente des französischen Reifeprüfungssystems zu integrieren, bei dem mehrere Pflichtkernfächer gelehrt werden. Der Rat fordert überdies die britische Regierung auf, die Schulung von Studenten der Geisteswissenschaften auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologie zu fördern. Im Hinblick auf die Forschung wird die britische Regierung in dem Positionspapier mit Nachdruck aufgefordert, die Geisteswissenschaften umfassender in die Diskussion über und die Umsetzung von nationalen und internationalen Forschungsprioritäten aufzunehmen. Außerdem soll die Regierung sicherstellen, dass die Forschung im Bereich der Geisteswissenschaften Zugang zu den Infrastrukturen hat, die für die Beteiligung an innovativen Maßnahmen notwendig sind. "Eine der wichtigsten Funktionen der Forschungsräte besteht darin, zur Erarbeitung von nationalen und europäischen Forschungsstrategien und der für die Forschung vorgesehenen Prioritätsbereiche bzw. Themen beizutragen, die voraussichtlich von wirtschaftlicher und sozialer sowie von wissenschaftlicher Bedeutung sein wird. Durch die Beteiligung der Geisteswissenschaften an diesen Diskussionen, einschließlich der Diskussionen über neue Informations- und Kommunikationsstrategien und über deren Konsequenzen für das Vereinigte Königreich und die globale Gesellschaft, würde die Entwicklung der Forschungspolitik gestärkt", heißt es in dem Bericht. Schließlich macht der Rat darauf aufmerksam, dass der deutsche Begriff "Wissenschaft" wesentlich umfassender zu verstehen ist als der englische Begriff "Science" und dass er die systematische Schaffung oder Gestaltung von Wissen bezeichnet. Die französischen und deutschen Forschungsräte sind zudem proaktiver was die Förderung von Forschungsprojekten der Geisteswissenschaften sowie der Sozialwissenschaften anbelangt als ihre britischen Pendants. Der britische Wissenschaftsminister Lord Sainsbury befürwortete den Bericht und sagte, dass er ihn bei der nächsten Haushaltsdebatte und ganz allgemein bei der Erarbeitung von Bildungs- und Forschungspolitiken in Betracht ziehen werde.

Länder

Vereinigtes Königreich