Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2022-12-21

Article available in the following languages:

Frauen und Wissenschaft: Änderung herbeiführen

"Die Förderung der Frauen in der Wissenschaft ist ein Hauptanliegen bei der Errichtung eines Europäischen Forschungsraumes", betont EU-Forschungskommissar Philippe Busquin in seinem Vorwort zum vor kurzem veröffentlichten Protokoll der Konferenz "Women and science: making chan...

"Die Förderung der Frauen in der Wissenschaft ist ein Hauptanliegen bei der Errichtung eines Europäischen Forschungsraumes", betont EU-Forschungskommissar Philippe Busquin in seinem Vorwort zum vor kurzem veröffentlichten Protokoll der Konferenz "Women and science: making change happen", die im April 2000 in Brüssel stattfand. Er fügt hinzu, dass die Unterrepräsentanz von Frauen in der Europäischen Union nicht nur einen ernsthaften Potenzialverlust im Hinblick auf die Humanressourcen darstellt, die sich der FuE (Forschung und Entwicklung) widmen, "sondern auch die Forschungsvielfalt und ihren Beitrag zur Europäischen Gesellschaft einschränkt". "Bei den Diskussionen auf der Konferenz wurde mir bewusst, dass das Problem der Unterrepräsentanz der Frauen in der Wissenschaft in einem größeren Rahmen zu sehen ist und den Reformbedarf in der Welt der Wissenschaft verdeutlicht. Es geht dabei nicht einfach um die Lösung der Probleme von Frauen. Es geht vielmehr um die Erkenntnis, dass der Ausschluss der Frauen aus der Wissenschaft ein Symptom für die Leistungsschwäche und Ineffizienz in der Struktur des europäischen Forschungssystems selbst darstellt", so Busquin weiter. Auf von der europäischen Kommission veranstalteten Konferenz wurde mehrere Themenbereiche angesprochen, unter anderem die Vielseitigkeit und Spezifität im Bereich Frauen in der Wissenschaft, die Bevorzugung von Männern in der wissenschaftlichen Ausbildung und Karriere, Feststellung der Ungleichheit zur Durchsetzung von Gerechtigkeit, die Diskussion über die positive Diskriminierung gegen das Mainstreaming und Herbeiführung von Änderungen. Zu den Rednern auf der Veranstaltung gehörten Akademiker, Regierungsvertreter und MdEP, deren Beiträge in der Veröffentlichung enthalten sind. In der Einleitung hebt der Generaldirektor für Forschung Achilleas Mitsos eine Reihe von Schlussfolgerungen hervor, die nach seiner Meinung aus der Konferenz gezogen werden können. Dazu gehört unter anderem die Unterstützung für den ETAN-Bericht, der auf der Konferenz vorgestellt wurde. Der Bericht wurde von der Europäischen Kommission zur Bewertung der Forschungspolitik der EU in Auftrag gegeben. Darin wird erklärt, dass eine Verpflichtung zur Chancengleichheit von Mann und Frau Bestandteil in allen Bereichen der gemeinschaftlichen Forschungspolitik werden müsse. Die Teilnehmer stimmten auch darin überein, dass die Unterrepräsentanz der Frauen in der Wissenschaft Folge von Systemen und Strukturen ist, die die Förderung von Spitzenleistungen in der Wissenschaft untergraben, und dass die Weiterentwicklung von Frauen keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis von Maßnahmen und Verbesserungsprogrammen ist. Auf der Konferenz herrschte auch Einigkeit darüber, dass die EU im Bereich Frauen in der Wissenschaft eine proaktive Rolle spielen müsse. Sie müsse eine Fähigkeit zur Aufdeckung der Subtilität der Voreingenommenheit gegen Frauen entwickeln, geschlechtsneutrale Konzepte der Spitzenforschung und des Verdiensts erstellen, Indikatoren zur Feststellung der Situation der Frauen in der Forschung entwickeln, Maßnahmen zur Gleichbehandlung sowie positive Maßnahmen und Mainstreaming auf der Grundlage von Nachweisen und quantifizierbaren Erwartungen nach einer "Zuckerbrot und Peitsche"-Methode fördern sowie Veränderungen beobachten und bewerten. Schließlich forderten die Anwesenden den privaten Sektor auf, sich verstärkt in diesem Bereich zu engagieren. "Als Generaldirektor für Forschung bin ich davon überzeugt, dass eine stärkere Präsenz von Frauen in der Wissenschaft eine unerlässliche Bedingung für die Verbesserung der Europäischen Forschung und für die Gesellschaft insgesamt ist. Aus diesem Grund wird die Kommission weiterhin als Katalysator wirken und den Bereich Frauen und Wissenschaft im Rahmen des Europäischen Forschungsraumes entwickeln", schreibt Mitsos.