Unterschiedliche Beliebtheit des Internets in zwei der größten Länder Europas
Wie aus jüngsten Umfragen hervorgeht, nimmt die Zahl der Internet-Anschlüsse im Vereinigten Königreich kontinuierlich zu. Dagegen zeichnet sich diesseits des Ärmelkanals in Frankreich ein ganz anderer Trend ab. Laut einer landesweiten Studie von Jupiter MMXI haben im Vereinigten Königreich bisher in diesem Jahr etwa 66 Prozent der Bevölkerung das Internet genutzt. Das sind etwa 33 Millionen Nutzer. Die meisten von ihnen loggen sich von zu Hause aus ein. Eine weitere Umfrage von NOP Family ergab, dass 75 Prozent der britischen Kinder auf des Internet zugreifen. Damit ist die Zugangsrate in den sechs Monaten bis zum April 2001 um 10 Prozent gestiegen. Nun sind etwa die Hälfte davon Mädchen. Dagegen fand das französische Ministerium für Finanzen, Wirtschaft und Industrie heraus, dass nur 20 Prozent der französischen Bevölkerung über einen privaten Internetanschluss verfügen und dass voraussichtlich im kommenden Jahr nur sechs Prozent einen Anschluss beantragen werden. Außerdem erklärte mehr als die Hälfte der Befragten, die noch nicht online sind, dass sie nicht beabsichtigten, sich einen privaten Anschluss einzurichten. Begründet wurde diese Entscheidung hauptsächlich damit, dass man keinen Anlass dafür sehe, keinen Personalcomputer besitze oder der Anschluss zu kompliziert sei. Weitere Gründe waren die Kosten und die Tatsache, dass das Internet nicht "französisch" genug ist, da die meisten Inhalte auf Englisch angeboten werden. Diesem Problem will sich das Programm eContent der Europäischen Kommission widmen. Ein Vertreter von Jupiter MMXI in Paris erklärte, es gebe praktische und kulturelle Gründe für den niedrigen Prozentsatz. Unter anderem führte er den späten Einzug von Computern in das französische Staats- und Bildungswesen an. Obwohl diese Zahlen für die französische Regierung enttäuschend sind, stellen sie zumindest einen Anstieg gegenüber dem Stand von vor zwei Jahren dar, als insgesamt nur acht Prozent der französischen Bevölkerung online waren. Die Regierung ist bestrebt, mehr Nutzer zu gewinnen. Behindert werden ihre Bemühungen jedoch beispielsweise dadurch, dass France Telecom bisher keine Pauschalgebühr für den unbegrenzten Zugang eingeführt hat.