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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Erste mit neuem ESO-Instrument produzierte Bilder

Ein neues, kürzlich an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in La Silla (Chile) installiertes teleskopisches Instrument, das astronomische Bilder aus einer Strahlung mit einer Wellenlänge von nur 1,2 Millimetern aufzeichnen kann, hat die ersten Bilder des Weltraums produziert....

Ein neues, kürzlich an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in La Silla (Chile) installiertes teleskopisches Instrument, das astronomische Bilder aus einer Strahlung mit einer Wellenlänge von nur 1,2 Millimetern aufzeichnen kann, hat die ersten Bilder des Weltraums produziert. SIMBA (SEST Imaging Bolometer Array), das erste Instrument der südlichen Hemisphäre, das millimetergenaue Bilder liefert, wurde im Juli dieses Jahres am Swedish-ESO Submillimetre Telescope (SEST) an der Südsternwarte in La Silla installiert. Die Strahlung bei dieser Wellenlänge wird hauptsächlich durch kalten Staub und ionisiertes Gas einer Reihe von Objekten im Weltraum abgegeben. SIMBA-Beobachtungen ermöglichen daher das Studium von Sternformationen, die sich tief im Inneren von interstellaren Wolken befinden und die nicht von Licht durchdrungen werden können. Zusätzlich ermöglicht dies die Beobachtung von damit zusammenhängenden Phänomenen wie dem Staub, der entstehende Sterne umhüllt. SIMBA ist ebenfalls ganz besonders dazu geeignet, Schleier kalten Staubs benachbarter Sterne, in denen Planeten gebildet werden, zu beobachten. Außerdem kann es zur Beobachtung entfernter Galaxien in der frühen Phase ihrer Bildung im frühen Universum eingesetzt werden. Während der ersten Beobachtungen wurden mit SIMBA der Gas- und Staubgehalt von sternbildenden Regionen der Milchstraße und entfernterer Galaxien untersucht. Es wurde ebenfalls für die Aufzeichnung der Ausströmungen planetarischer Nebel eingesetzt, Materiewolken, die von sterbenden Sternen abgegeben werden. Es wurden ebenfalls Versuche unternommen, entfernte Galaxien und Quasare zu finden, die sich in zwei gut erforschten Himmelsfeldern befinden, dem Hubble Deep Field South und dem Chandra Deep Field. Diese Ergebnisse sind ebenfalls eine gute Grundlage für das Atacama Large Millimetre Array (ALMA), ein gemeinsames Forschungsprojekt von Europa, den USA und Japan. Dieses gigantische Radioteleskop wird in Zusammenarbeit mit der Republik Chile gebaut und betrieben. In Chile wird es auch aufgestellt. Das Teleskop besteht aus 64 transportablen Antennen von 12 Metern Durchmesser, die über ein 14 km langes Gebiet verteilt sind. Indem alle Antennen gleichzeitig auf ein einziges astronomisches Objekt ausgerichtet werden, und die Signale, die anhand eines superschnellen digitalen Signalprozessors aufgespürt werden, kombiniert werden, kann ALMA Einzelheiten zehn Mal genauer als das Weltraumteleskop Hubble abbilden. Ein Teleskop der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) soll ebenfalls bei einer bahnbrechenden neuen Technologie eingesetzt werden. Diese könnte zur Entdeckung von Leben im Weltraum führen. In einem Jahrzehnt könnten Wissenschaftler, die das Darwin-Teleskop der ESA und den Terrestrial Planet Finder der NASA einsetzen, diese Technologie nutzen, um vielsagende Veränderungen des von einem sich drehenden Planeten gestreuten Lichts zu suchen. Intensität und Farbe dieses Lichts können Hinweise auf die Oberfläche und Atmosphäre des Planeten geben und sogar zur Entdeckung von Leben führen. Die Teleskope der ESA und NASA verwenden Inferometer - diese bestehen aus mehreren zusammenwirkenden Teleskopen -, um planetarische Systeme aufzuspüren, die mehr als 50 Lichtjahre entfernt sind.