Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2022-12-21

Article available in the following languages:

Umstrukturierung der GFS stärkt wissenschaftlichen Schwerpunkt und Vernetzung

Innerhalb des letzten Jahres wurde eine Reihe von Berichten über die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission veröffentlicht, u.a. Mitte 2000 die Studie einer hochrangigen Gruppe unter Viscount Davignon, die Fünf-Jahres-Bewertung der GFS sowie ein kürzlich...

Innerhalb des letzten Jahres wurde eine Reihe von Berichten über die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission veröffentlicht, u.a. Mitte 2000 die Studie einer hochrangigen Gruppe unter Viscount Davignon, die Fünf-Jahres-Bewertung der GFS sowie ein kürzlich erfolgtes Audit der GFS-Aktivitäten durch die Kommission, das die Kosten senken soll und die Tätigkeiten besser in den Europäischen Forschungsraum (EFR) integrieren soll. Als Ergebnis dessen setzt die GFS neue Schwerpunkte und stärkt ihre Organisation, um einen erfolgreichen Beitrag zum EFR und dem Sechsten Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (RP6) zu leisten. Im Folgenden teilt die GFS CORDIS-Nachrichten mit, wie dies ablaufen wird. Die Hauptaufgabe der GFS bleibt die Bereitstellung wissenschaftlicher und technologischer Unterstützung, unabhängig von nationalen und kommerziellen Interessen, für den politischen Entscheidungsfindungsprozess in der EU. Die neue Strategie und Struktur wird die Unterstützung der GFS für die Generaldirektionen der Europäischen Kommission, die politische Entscheidungen treffen, und die europäische Wissenschafts- und Technologiegemeinschaft insgesamt stärken. Eine erste Auswertung zeigt, dass die GFS im Jahr 2000 an 17% der Beratungen zwischen den Diensten beteiligt war, 80 Berichte für die Mitgliedstaaten lieferte und an 57 Schriftstücken für die gemeinschaftliche Gesetzgebung oder Mitteilungen mitgewirkt hat. Entsprechend ihrer Gesamtaufgabe wird die neue Strategie die Qualität durch eine neue Schwerpunktsetzung bei den Aktivitäten sowie durch ein besseres Management aller wissenschaftlichen Aktivitäten - insbesondere bezüglich der Verbreitung von Ergebnissen und Wissen, eine Intensivierung der Relevanz und einer stärkeren Vernetzung verbessern. Kurz- und mittelfristig wird dadurch eine bedeutende Verbesserung der Effizienz erwartet. Kosteneinsparungen sind auf vier Gebieten möglich: Verschmelzung von Projekten mit ähnlichen Zielen; Beendigung von Projekten mit begrenzter Relevanz, Umstrukturierung oder Auslagerung von Verwaltung und technischer Unterstützung und Zuteilung von mehr Personal für hochrangige Projekte, um auf die deutlichen Anforderungen der Benutzer zu reagieren. Erhöhte Anstrengungen werden unternommen, um die Verbindungen mit den Nutzern zu stärken, auf strategischer Ebene insbesondere mit dem Rat und dem Europäischen Parlament (EP), weiteren GD der Kommission als primäre Kunden sowie mit einer breiteren Nutzergemeinschaft in den Forschungsinstituten und der Industrie in den Mitgliedstaaten. Auch mit den Regulierungs- und vollziehenden Behörden in den Mitgliedstaaten sollen engere Verbindungen geknüpft werden. Gleichzeitig verbessert die GFS die Vernetzung und Kooperation mit öffentlichen und privaten Institutionen in den Mitgliedstaaten und der übrigen Welt - in erster Linie mit den USA und Japan. Derzeit arbeitet sie mit über 2300 öffentlichen und privaten Organisationen, wie z.B. Forschungszentren, Universitäten, Regulierungsbehörden, kommunalen Behörden, Industrieverbänden und Unternehmen, in 140 bedeutenden Netzwerken zusammen - einschließlich Partnerschaften mit den beitrittswilligen Ländern. Die GFS wird auch die Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Spitzenleistungen insbesondere durch regelmäßige Bewertungs- und Benchmarkinginitiativen sowie durch die Hervorhebung ihres Programms zur Verbesserung des Qualitätsmanagements verbessern. Die GFS hat mehr als 2000 Angestellte in ganz Europa, darunter mehr als 1500 Wissenschaftler. Politik der GFS ist es, kluge und fähige Wissenschaftler - viele sind auf ihrem Gebiet führend - zu rekrutieren und so einen großen Ressourcen-Pool zu gewährleisten. Das Personal kommt aus der gesamten EU und den Bewerberländern und bringt verschiedene Fähigkeiten und Talente für die Lösung wissenschaftlicher Fragen mit, die für die politischen Entscheidungsträger in der EU von Bedeutung sind. Die Organisation entwickelt auch eine Strategie zu Personalentwicklung und Mobilität - insbesondere durch Schulungen für junge Wissenschaftler und den Austausch zwischen nationalen Instituten sowohl in den Mitgliedstaaten als auch den Bewerberländern. Sowohl die Fünf-Jahres-Bewertung als auch das kürzlich erfolgte interne Audit der GFS kamen zu dem Schluss, dass es erhebliche Überschneidungen zwischen den Aufgaben des ehemaligen Umweltinstituts (UI), dem Institut für Raumfahrtanwendungen (SAI) und dem Institut für Systeme, Informatik und Sicherheit (ISIS) bei der GFS in Ispra (Italien) gibt. Aus diesem Grund wurden diese drei Organisationen zu zwei neuen Instituten zusammengelegt: - "Institute for Environment and Sustainability" (IES - Institut für Umwelt und Nachhaltigkeit), das die EU-Politik für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung unterstützt sowie weiterhin Unterstützung bei Raumfahrtanwendungen leistet. Seine neue Struktur wird einen breiteren und kohärenteren Ansatz für Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen bieten. - "Institute for the Protection and Security of the Citizen" (IPSC - Institut für den Schutz und die Sicherheit der Bürger), das die EU-Politik zum Schutz der Bürger unterstützt - insbesondere Sicherheit im Cyberspace und Betrugsbekämpfung, Bekämpfung natürlicher, technologischer und wirtschaftlicher Risiken, humanitäre Sicherheit, Atomwaffensperrpolitik und atomare Schutzmaßnahmen. Absicht ist es, die Qualität und Quantität des wissenschaftlichen Outputs zu verbessern bzw. erhöhen, indem der Schwerpunkt mehr auf politische Strategien als auf Technologien gelegt wird. Der transparentere Rahmen wird es Kunden und potenziellen Partnern erleichtern zu verstehen, wer für was verantwortlich ist. Die schlankere Organisation und niedrigeren Gemeinkosten für das Management sorgen für erhebliche Einsparungen - und die Umverteilung des Personals von Projekten niedrigerer Priorität auf Bereiche mit höherer Priorität wird insgesamt den Bedarf an Neueinstellungen senken. Eine Namensänderung des Instituts für fortgeschrittene Werkstoffe (IAM) in Petten (Niederlande) in "Institute for Energy" (IE - Institut für Energie) spiegelt eher dessen Konzentration auf saubere und nachhaltige Energien, sowohl im atomaren als auch nicht-atomaren Bereich, wider. Das Institut für Gesundheit und Verbraucherschutz (IHCP) in Ispra wird nach und nach einen integrierteren Ansatz in Gesundheitsfragen verfolgen - vor allem in Bezug auf die Qualität von Lebensmitteln und Getränken einerseits und die Qualität von biomedizinischen Produkten, Arzneimitteln und Impfstoffen andererseits. Weitere GFS-Institute - das Institut für Referenzmaterialien und messungen (IRMM) in Geel, Belgien, das ein gemeinsames europäisches Messungssystem fördert, das Institut für Transurane (ITU) in Karlsruhe, das zuverlässige, neutrale Gutachten im Bereich der atomaren Sicherheit und Schutzmaßnahmen bietet, und das Institut für technologische Zukunftsforschung (IPTS) in Sevilla, Spanien, das die Hauptursachen für Veränderungen, die wahrscheinlich die Wissenschaft und Technologie betreffen werden, untersucht - sind nicht betroffen. Schließlich wird eine neue "Directorate for Science Strategy" (Direktion für Wissenschaftsstrategie) mit Sitz in Brüssel für die Positionierung der GFS im Verhältnis zum EFR verantwortlich sein. In Vorbereitung auf das RP6 konzentriert die GFS ihre Aktivitäten auf drei Schlüsselthemen: Lebensmittel, chemische Produkte und Gesundheit; Umwelt und Nachhaltigkeit; atomare Sicherheit und Schutzmaßnahmen. Diese "Säulen" werden durch drei horizontale Kompetenzbereiche unterstützt: vorausschauende Entwicklung und Einsatz von Technologie; Referenzmaterialien und -messungen; öffentliche Sicherheit und Betrugsbekämpfung. Zu den spezifischen Prioritäten gehören: - Klimawandel - die EU soll weiterhin eine Vorreiterrolle bei den Anstrengungen zur Bekämpfung einer globalen Bedrohung spielen; - Betrugsbekämpfung - von Sicherheit im Cyberspace bis Landwirtschaft; - Emissionen und Luftqualität - Vermeidung von Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt; - Genetisch veränderte Organismen - Verbesserung der GVO-Erkennung und Risikobewertung; - Atomare Schutzmaßnahmen - es gilt zu verhindern, dass nukleares Material, Ausrüstung oder Technologie aus Energieanwendungen für militärische Zwecke verwendet werden; - Atomare Sicherheit - Reduzierung der Risiken von atomaren Vorgängen; - Atommüll - Verbesserung von Aufbereitung und Lagerung; - Sicherheit und Qualität der Nahrungskette - Wiedergewinnung des Vertrauens in die Lebensmittelproduktion durch Analyse der Lebensmittelqualität und -sicherheit und Unterstützung bei der Umsetzung von Lebensmittelgesetzen; - Nachhaltige Energie - Garantie und Sicherheit der Energieversorgung und erneuerbare Energien; - Wasserqualität - Vermeidung von Verschmutzung. Als Ergebnis ihrer Umstrukturierung und neuen Prioritäten wird die GFS in der Lage sein, eine unterstützende Rolle in Bezug auf den EFR und das RP6 zu übernehmen. Ihre Beteiligung umfasst sowohl die Entwicklung einer gemeinschaftsweiten Basis für ein harmonisiertes Messungssystem sowie die Teilnahme an und Koordination von europäischen und globalen Netzwerken. An zwei der fünf von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen RP6-Forschungsprogramme ist die GFS beteiligt: - Ein Programm mit einem Budget von 715 Millionen Euro mit Schwerpunkt auf Lebensmittelsicherheit und Gesundheit, Umwelt und nachhaltige Entwicklung, vorausschauende Entwicklung und Einsatz von Technologie, Metrologie, Betrugsbekämpfung, Überwachung/Vorhersage von Naturkatastrophen und Datensicherheit; - Ein Programm mit einem Budget von 330 Millionen Euro im atomaren Bereich: Aufbereitung und Lagerung von Atommüll, Schulung von Inspektoren, Reaktorsicherheit, Nuklearmedizin und Strahlungsüberwachung. Im Rahmen ihrer verfügbaren Ressourcen wird die GFS eine aktive Rolle bei der Förderung von Weiterbildung durch Forschung und Mobilität von Forschern im EFR spielen und die Teilnahme von Bewerberländern an GFS-Aktivitäten unterstützen.

Mein Booklet 0 0