Grundsätze der Unternehmensführung mit Finanzkrise in Verbindung gebracht
Das Projekt CG&FC (The role of corporate governance in the 2008 financial crisis) hat drei Forschungsbereiche ausgewählt. Diese umfassen die Verbindung zwischen Anreizen zu Risikobereitschaft und übermäßiger Risikobereitschaft auf Führungsebene, die Wirkung der Geschäftsrisikoaufsicht auf den Unternehmenswert und die Rolle von Proxy-Beratungsfirmen im Corporate-Governance-Prozess. Die bisherige Forschung unterstreicht die wichtigen ökonomischen Konsequenzen der Vergütung von Führungskräften. Das Projekt entwickelte ein neues Maß der Anreize auf Risikobereitschaft, die durch geschäftliche Aktienbestände eingeführt werden. Die Studie zeigt, dass Anreize zur Risikobereitschaft zu unerwünschtem Verhalten aus Sicht der Aktionäre wie auch der Gesellschafter führen können. Die Ergebnisse beweisen, dass Aktienportfolios den Managern Anreize zu falschen Berichten geben. Überdies gab es Anzeichen dafür, dass es einen Zusammenhang zwischen externen Effekten und der Höhe der Risikobereitschaftsanreize im Bankensektor gibt, und dass die Anreize zur Risikobereitschaft von Bankmanagern eine wichtige Rolle in der Finanzkrise spielten. Die Forschung weist gleichermaßen auf die Bedeutung der Rechenschaftslegung für die Überwachungsumgebung eines Unternehmens bei der Auswertung der durch einen Kompensationsvertrag vorgesehenen Risikobereitschaftsanreize hin. Eine weitere Reihe von Untersuchungen ergab, dass die Grundsätze der Unternehmensführung ökonomischen Prinzipien folgen und im Einklang mit der Maximierung des Shareholder-Value stehen, so dass die Aktionäre von den Aktienoptionszinsanpassungen rund um die Finanzkrise profitieren. Man stellte jedoch fest, dass die Vorteile derartiger Veränderungen unter den Unternehmen geringer ausfallen, welche den restriktiven Strategien der Proxy-Berater folgen. Auch die Konsequenzen der Corporate-Governance-Regelung werden überprüft, die als Folge der Finanzkrise in der Zeit nach der Krise eingeleitet wurden. Die Forschung hob die mögliche Einflussnahme der Risikoexposition auf die Fluktuation von Führungskräften nach der Finanzkrise hervor. In ähnlicher Weise die nach der Krise vorliegende Betonung des Risikomanagements könnte auf Kosten verlorener Führungstalente gehen. Insgesamt weisen die Projektresultate auf Vergütungspraktiken und weitere Governance-Mechanismen hin, die das Führungsverhalten formen. Die Forschung hebt den Wert hervor, der aus dem Bewusstsein für Kompromisse und Ausstrahlungseffekte der Regulierung der Grundsätze der Unternehmensführung zu gewinnen ist. Die Projektresultate stellen einen Beitrag zur laufenden Debatte über Corporate Governance auf dem Gebiet der Wissenschaft und unter den Marktteilnehmern dar. Im Einzelnen trägt die Forschung zu einem besseren Verständnis der ökonomischen Konsequenzen der Regulierung der Grundsätze der Unternehmensführung zu verschiedenen Themen und deren potenzielle Rolle in der Finanzkrise bei.
Schlüsselbegriffe
Corporate Governance, Grundsätze der Unternehmensführung, Finanzkrise, Anreize, Überwachungsmechanismen, CG&FC