Neue molekulare Ziele für die Melanom-Behandlung
Der Interferon-Regulationsfaktor 4 (IRF4) ist ein Transkriptionsregulator, der eine kritische Rolle bei der Entwicklung und Funktion der Lymphozyten spielt. Sich häufende Beweise zeigen, dass er eine wichtige Rolle bei Lymphomen und multiplem Myelom spielt. In mehreren Studien wird eine hohe IRF4-Expression auch mit gewissen Formen des Hautkrebs-Melanoms verbunden. Zusätzlich scheinen mit IRF4 verbundene Polymorphismen zur Pigmentierung, Zahl der Nävi und zum Risiko für die Entwicklung von Melanomen beizutragen. Die genauen molekularen Mechanismen hinter der Rolle der IRF4 in Melanomen und Melanozyten-Biologie sind jedoch derzeit nicht bekannt. Das Ziel des von der EU finanzierten Projekts ONCOGENEREGULATION (Dissecting the genome-wide action of interferon regulatory factor 4 (IRF4) in melanoma) war, die Rolle von IRF4 in Melanomzellen unter Verwendung von Zell-, Molekular- und genomweiten Ansätze zu untersuchen. Im ersten Teil des Projekts testeten die Forscher das Erfordernis von IRF4 für das Überleben und die Vermehrung von Melanomzellen mittels RNA-Interferenz-Technologie. Die Ergebnisse bestätigen, dass IRF4 tatsächlich ein kritischer Faktor für Melanomzellen ist. In der letzten Phase des Projekts, charakterisierten die Forscher die Gene und Signalwege, die durch IRF4 in Melanomzellen gesteuert werden, unter Verwendung von genomweiten Genexpressionsprofilen. Diese Studie lieferte neue Hinweise und eine Untergruppe dieser Gene wurde unter Verwendung von genspezifischen Assays bestätigt. Die Ergebnisse des ONCOGENEREGULATION-Projekts belegen, dass IRF4 ein entscheidender Regulator der Melanomprogression auf zellulärer Ebene ist. Diese Studie verbessert unser Verständnis der Biologie des Melanoms und könnte zu effizienteren und zielgerichteten Therapien führen.
Schlüsselbegriffe
Melanom, therapeutische Ziele, Interferon-Regulationsfaktor-4