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Chemical evaluation of drinking water disinfection byproducts

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Der Zusammenhang zwischen Desinfektionsmitteln und Gesundheitsrisiken

Forscher untersuchen, ob einige verbreitete chlorhaltige Wasserdesinfektionsmittel unter bestimmten Bedingungen toxische Nebenprodukte produzieren.

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Die Wasserdesinfektion ist unerlässlich, um zu verhindern, dass die Menschen an durch Wasser übertragenen Krankheiten leiden. Leider enthalten viele Desinfektionsmittel Chemikalien, die giftige Desinfektionsnebenprodukte (DBP) bilden. Das EU-finanzierte Projekt CHE-WADISBYPRO (Chemical evaluation of drinking water disinfection by products) zielte darauf ab, bestimmten DBP-Mischungen zu produzieren und chemisch zu charakterisieren, um die Gesundheitsrisiken bei einigen Mitteln zu bewerten. Desinfizierende Chemikalien wie Chlor reagieren mit organischen Stoffen und anderen Chemikalien (wie Jod oder Brom) im Wasser und bilden dabei eine Reihe von DBP. Da viele von diesen nicht bekannt sind, muss der Beitrag von jedem Nebenprodukt zur Gesamttoxizität von DBP-Gemischen bewertet werden. Chloramin ist ein verbreitetes Desinfektionsmittel bestehend aus Chlor und Ammoniak. Wenn Chloramin zur Desinfektion von Wasser verwendet wird, das Jod enthält, werden hochgiftige jodierte (Iod-) DBP produziert. Um diese potenziell schädlichen Chemikalien weiter zu analysieren, charakterisierten die Forscher die erzeugten DBP-Mischungen, nachdem sie Trinkwasser mit Chlor und Chloramin behandelt haben. Sie untersuchten auch, ob jodierte Röntgenkontrastmitteln (ICM) für die medizinische Bildgebung das Iod liefern könnten, das mit Chlor reagiert um Iod-DBP zu bilden. Sie verwendeten mit Chlor und Chloraminat behandeltes Wasser aus verschiedenen Quellen, einschließlich Schwimmbecken, Wasserhähnen und der Oberfläche eines stark verschmutzten Flusses. Das Team fügte auch natürliche organische Substanzen aus einem See und einem Fluss zu mit Chlor und Chloraminat behandeltem gefiltertem Wasser hinzu, das verschiedene Bromid- und Iodid-Konzentrationen besaß. Daraufhin entwickelten die Forscher zwei Methoden, um ausgewählte DBP aus verschiedenen Mischungen zu messen. Neben der Suche nach neuen Jod-DBP identifizierten sie, welche Arten von DBP unter verschiedenen Chlorierungs- und Chloraminierungsszenarien gebildet werden. Außerdem bestätigten sie, dass eine von vier getesteten jodhaltigen ICM-Verbindungen Verbindungen tatsächlich eine Jodquelle im Wasser darstellt, die zur Bildung von Iod-DBP beiträgt. Als nächstes werden Forscher der US-Umweltschutzbehörde EPA (United States Environmental Protection Agency) die Toxizität von allen während dieser Studie erzeugten DBP prüfen. Hierfür untersuchen sie deren Wirkungen auf die Embryoentwicklung, ihre Toxizität auf Zellen sowie ihr Potenzial, genetische Mutationen zu verursachen.

Schlüsselbegriffe

Desinfektionsmittel, Chlor, Wasserdesinfektion, Desinfektionsnebenprodukte, Trinkwasser, Chloramin

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