Auswirkungen des Klimawandels auf Wildpopulationen
Umweltveränderungen beeinflussen die auf Wildpopulationen wirkenden natürlichen Selektionsprozesse. Parallel dazu kann es entsprechende Änderungen der phänotypischen Eigenschaften geben, die die Fitness und letztlich das Überleben beeinflussen. PHENOLOGICAL CHANGES (Integrating the ecological and evolutionary consequences of phenological change in a wild mammal system) hat innovative Techniken verwendet, um genetische und umweltbedingte Komponenten voneinander ´zu trennen. Ihr Beitrag zur genetischen Varianz in Fitness wurde dann bewertet. Die Studie ist multidisziplinär und kombiniert Verhaltensökologie, Theorie der Lebensgeschichte, bevölkerungsdynamische Modelle und quantitative genetische Theorie, sie konzentriert sich also auf den gesamten Phänotyp. Das umfasst Merkmale, die so vielfältig sind wie das Verhalten (z.B Wachsamkeit gegen Raubtiere, Fügsamkeit und Sozialität) bis hin zu physiologischen Merkmalen wie endokriner Zustand und Funktion des Immunsystems. Die Forschung von PHENOLOGICAL CHANGES hat starke Veränderungen der Umweltauswirkungen und additive genetische Varianz aufgezeigt, die nicht durch Veränderungen in der Erblichkeit begleitet werden. Da ein Datensatz verwendet wurde, der die längste Zeitspanne, die für ein wildes Säugetier verfügbar ist, umfasst, erwartete Team evolutionäre Veränderungen durch den Klimawandel und andere Umweltveränderungen. Allerdings gab es keine kausale Wirkung der Umwelt auf die beobachteten Veränderungen in der Fitness. Die Projektergebnisse werfen ein neues Licht auf die Auswirkungen von Umweltveränderungen auf Wildpopulationen und die Daten liefern eine wichtige Wissensgrundlage für eine weitere Studie. Die entwickelten Werkzeuge könnten zur Optimierung des Wildtierschutzmanagements verwendet werden.
Schlüsselbegriffe
Klimawandel, Wildpopulation, Umwelt, natürliche Selektion, genetische Varianz