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Cognitive mechanisms that lead to age related memory deficits

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Alterndes Gedächtnis zeigt spezielle Merkmale

Es ist leider eine unbestreitbare Tatsache: auch normales Altern bewirkt einen Rückgang des Gedächtnisleistung. Ein EU-finanziertes Projekt hat Jung und Alt unter die Lupe genommen, um an Informationen zu gelangen, mit denen zuverlässigere Rechenmodelle des Alterns und von dessen Auswirkungen gefüttert werden können.

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Das Projekt CHARM (Cognitive mechanisms that lead to age related memory deficits) hat Versuche unternommen, um zu sehen, ob ein alterndes Gedächtnis auf den globalen Rückgang der Verarbeitungseffizienz zurückzuführen ist, wobei automatische und gesteuerte Prozesse betroffen sind. Gleichzeitig bewerteten die Forscher, ob nur gesteuerte Prozesse verlangsamt werden. Um festzustellen, auf welche Weise sich die allgemeine Verarbeitungseffizienz bei jungen und älteren Erwachsenen unterschied, wandten die Forscher den neuen SAT-Ansatz (response-signal speed-accuracy trade-off) an. Bei diesem wird Abfragegeschwindigkeit und -genauigkeit unter Nutzung des Kurzzeit-Erkennungsgedächtnisses geschätzt. Die Genauigkeitsstufen waren in beiden Gruppen vergleichbar, aber bei älteren Erwachsenen trat eine langsamere Abfragegeschwindigkeit zutage. Die CHARM-Forscher verwendeten außerdem den SAT-Test, um die Gedächtnisleistung zu messen, wenn es Störungen gibt. Ältere Erwachsene zeigten keine Beeinträchtigungen bei Gedächtnisaufgaben mit automatischer Erkennung, waren aber langsamer beim Hinzugewinnen detaillierterer Informationen. Die Resultate zeigen insgesamt, dass das Altern eine selektive Beeinträchtigung des Abrufens bei Störungen verursacht. Ein weiterer Test, bei dem die zeitabhängige Bewältigung der Reihenfolge von Informationen bewertet wurde, ergab, dass ältere Erwachsene bei dieser seriellen Gedächtnisaufgabe langsamer waren. In ihrer Gesamtheit beweisen die Forschungsergebnisse, dass das Altern ein selektives Defizit bei gesteuerten Gedächtnisvorgängen verursacht. Die von CHARM gesammelten Daten können der Verbesserung von rechnerischen und theoretischen Modellen der Auswirkungen des Alterns auf das Gedächtnis dienen. Gleichermaßen können sie dazu verwendet werden, um älteren Erwachsenen Erleichterungen bei der Bewältigung der Herausforderungen zu verschaffen, denen sie vor allem in der Arbeitswelt in Hinsicht auf kognitive Funktionen ausgesetzt sind. Zur Verbreitung zählten insgesamt 12 Artikel in Fachzeitschriften, zwei Konferenz-Präsentationen und 11 Konferenz-Kurzzusammenfassungen. Von dem Trainingsprogramm profitierten sowohl Absolventinnen und Absolventen als auch Postdoktoranden. Die Kooperationen im Rahmen von CHARM wurden auf nationaler und internationaler Ebene aufgebaut.

Schlüsselbegriffe

Altern, Gedächtnis, Rechenmodelle, Geschwindigkeit, Genauigkeit

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