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Nostalgia for the future: transnational belonging as a socio-cultural resource in Europe’s eastern peripheries

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Auf dem Weg zur transnationalen Zugehörigkeit

Gemeinschaften mit Heimweh und Sehnsucht nach der Vergangenheit entlang Europas östlicher Peripherien ergreifen Maßnahmen, um Distanz zu den Leiden der Vergangenheit zu gewinnen. Ein EU-finanziertes Forschungsvorhaben folgte zwei dieser Gemeinschaften, um aufzuzeichnen, auf welche Weise deren Beteiligung an grenzüberschreitenden Aktivitäten einen Kulturwandel bewirkt und dazu beiträgt, sich einer länderübergreifenden Zugehörigkeit zu versichern.

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Die Arbeit am Projekt NOSTALGIAFUTURE (Nostalgia for the future: Transnational belonging as a socio-cultural resource in Europe's eastern peripheries) fand in einer Zeit signifikanter Veränderungen in der Geschichte der europäischen Grenzgebiete statt. Zu Beginn 2013 fand intensiver kultureller Austausch zwischen Finnland und Russland statt, und Kroatien war im Begriff, zum 28. EU-Mitgliedstaat zu werden. Die Forscher nahmen Kulturanthropologie, Geschichte sowie die menschliche, kulturelle und politische Geografie zur Hilfe, um die Beteiligung von zwei nostalgiegeprägten Heimatgemeinschaften an grenzüberschreitenden Begegnungen und kooperativen Initiativen zur Wahrung des Erbes in den letzten 20 Jahren aufzuzeichnen, zu dokumentieren und zu erklären. Über Heimatverbände und weitere unterstützende Organisationen sind diese Gruppen (Finnen aus dem überlassenen Karelien und Italiener aus Istrien, Julisch-Venetien und Teilen Dalmatiens) in der humanitären Hilfe, im öffentlichen Gesundheitswesen, Umweltschutz, Tourismus, Kulturerbe und in den Künsten tätig. Die Projektarbeit deckte ein Spektrum an Aktivitäten einschließlich der Beschaffung und Auswertung wissenschaftlicher Literatur und dazugehöriger Dokumente, Medienbeobachtung und -analyse sowie Feldforschung wie etwa Interviews ab. NOSTALGIAFUTURE besuchte wissenschaftliche Konferenzen, präsentierte seine Forschung in populären Medien, veröffentlichte Artikel in von Experten begutachteten wissenschaftlichen Zeitschriften und vollendete einen Vorschlag zur Veröffentlichung eines wissenschaftlichen Buchs. Die Initiative umfasste gleichermaßen einen kollaborativen Workshop, dessen Berichte in einem Sammelband veröffentlicht werden sollen. Das Team untersuchte materielles (Fotografien, Kunstwerke, Gebrauchsgegenstände und weitere materielle Objekte in privaten Sammlungen, Museen und anderen institutionellen Repositorien) und immaterielles (Stadtansichten, öffentliche Gebäude, Denkmäler und Naturlandschaften) Kulturgut, das Bezug zu den beiden Heimatgemeinschaften hat. Letzteres umfasst Geschichten, Glaubensvorstellungen und Traditionen sowie deren Darstellung in kulturellen Texten und Ritualen. In akademische Kreise und darüber hinaus erfolgte ein erfolgreicher Wissenstransfer, dessen Verbreitungsaktivitäten politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit erreichten. Überdies wird die Projektwebsite dazugenutzt, um relevante Informationen weiterzugeben. Sie stellt Links zu verschiedenen Bildern und Videos aus den digitalen NOSTALGIAFUTURE-Archiven bereit. Mit dieser Arbeit erlangte man ein tiefergehendes Verständnis dafür, wie Kulturerbe entweder zur Entwicklung einer Kultur der Toleranz, die für eine grenzüberschreitende Integration nötig ist, beitragen oder diese behindern kann.

Schlüsselbegriffe

transnationale Zugehörigkeit, Sehnsuchtsgemeinschaften, Heimatverbände, grenzüberschreitend, Grenzgebiete, Kulturerbe

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