Konferenz der belgischen Ratspräsidentschaft über europäische Unternehmenszentren
Der Minister für Wirtschaft und Beschäftigung der Region Brüssel-Hauptstadt Eric Tomas hat angekündigt, dass am 14. und 15. November in Brüssel eine europäische Konferenz über "Unternehmenszentren - Akteure der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und der Stadterneuerung" stattfinden wird. Auf einer Pressekonferenz am 6. November in Brüssel sagte Eric Tomas, dass im Rahmen der von der belgischen Präsidentschaft mit Unterstützung der GD Unternehmen und der GD Regionalpolitik organisierten Veranstaltung die Rolle der Unternehmenszentren bei der regionalen wirtschaftlichen Entwicklung untersucht wird. Er führte aus, dass es das vorrangige Ziel der Veranstaltung sei, die Standpunkte von Fachleuten und Wissenschaftlern über Unternehmenszentren vorzustellen. Beiträge dazu kommen von Fachleuten aus den USA sowie verschiedenen internationalen Organisationen. Das zweite Ziel wird es sein, europäische "best practice"-Beispiele vorzustellen. Hierzu wurden acht Unternehmenszentren eingeladen, eine Präsentation zu einem Schlüsselfaktor zu geben, der sich als für ihren Erfolg entscheidend herausgestellt hat. Das dritte Ziel wird es sein, die "best practice" auf drei Ebenen zu überprüfen: bezüglich des Entscheidungsfindungsprozesses hinter der Ansiedlung eines Unternehmenszentrums, der entscheidenden Erfolgsfaktoren beim Management eines Unternehmenszentrums sowie ihrer Beurteilung hinsichtlich der Entwicklung der Bedürfnisse von Unternehmen und neuen Trends. Tomas betonte, dass die Konferenz nicht nur eine leere Geste sei, von der allein die belgische Präsidentschaft profitiere. Er führte aus, dass die Schlussfolgerungen "praktische Auswirkungen für die Region Brüssel und für Europa zur Folge haben" werden. Er sagte, dass eins der größten aktuellen Probleme für die städtischen Regionen "die Kluft zwischen denen, die an der wissensbasierten Gesellschaft teilhaben, und den Menschen, die nicht an ihr teilhaben", ist und dass Unternehmens- und Innovationszentren eine Schlüsselrolle in der Entwicklung von KMU spielen, indem sie "die Innovation fördern und verbreiten" und indem sie einen Ansporn zur Professionalität bieten. Tomas sagte weiterhin, dass die Unternehmenspolitik der Kommission sowie die Politik für städtische Zentren von der Konferenz profitieren sollten. Die Kommission möchte auf der Veranstaltung ebenfalls eine neue Website über Gründungszentren lancieren. Die Internetsite wird Informationen zu über 800 Gründungszentren, die gegenwärtig in der Europäischen Union existieren, zur Verfügung stellen. Der Stellvertretende Generaldirektor der GD Unternehmen der Europäischen Kommission Heinz Zourek sagte, dass die neue Informationsdatenbank bei der Vernetzung zwischen europäischen Gründerzentren eine unterstützende Rolle spielen und Unternehmern mit neuen Geschäftsideen dabei helfen könne, die Gründerzentren zu finden, die ihnen behilflich sein können. Er fügte hinzu, dass die Datenbank eine umfangreiche Informationsquelle für nationale, regionale und lokale Behörden darstellen werde. Zourek sprach ebenfalls über eine im Dezember 2000 ins Leben gerufene Initiative der Kommission, ein Benchmarking und eine Bewertung von europäischen Gründerzentren durchzuführen. Er führte aus, dass das Projekt einige ermutigende Ergebnisse hervorgebracht habe. So wurde herausgefunden, dass Unternehmen, die durch Gründerzentren unterstützt wurden, eine weitaus höhere Erfolgsrate haben als Unternehmen, die diese Unterstützung nicht erhielten. Er fügte hinzu, dass im Rahmen von Gründerzentren entstandene Beschäftigungschancen auch weitaus weniger Kosten verursachten als solche, die durch regionale Hilfe entstandenen seien. Ein durch Maßnahmen von Gründerzentren entstandener Arbeitsplatz kostet nur 3.600 Euro, während ein durch regionale Hilfe entstandener Arbeitsplatz 15.000 Euro kostet. Der Vorsitzende des Industrieministerrats der EU und Wirtschaftsminister der Wallonischen Region, verantwortlich für KMU, Forschung und neue Technologien Serge Kubla sowie EU-Forschungskommissar Erkki Liikanen werden ebenfalls auf der Konferenz sprechen.