Auf einer Konferenz des EU-Vorsitzes wird die wirtschaftliche Bedeutung von Unternehmenszentren bestätigt
Der stellvertretende Generaldirektor der GD Unternehmen der Europäischen Kommission Heinz Zourek verkündete, dass die Bedeutung der Rolle von Unternehmenszentren weiter zunehmen würde, und dass sie ein entscheidender Antriebsfaktor für Start-up-Unternehmen in Zeiten einer bevorstehenden globalen Rezession seien. Auf einer gemeinsamen Konferenz der Kommission und des belgischen EU-Vorsitzes am 15. November über "Die Unternehmenszentren: Akteure der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und der Stadterneuerung" in Brüssel betonte Zourek, dass Unternehmenszentren immer mehr an Bedeutung gewinnen würden, denn "besonders jetzt, wo die Weltwirtschaft am Rande einer Rezession steht, ist jedes Werkzeug, das zum Erfolg von Start-up-Unternehmen beiträgt, wertvoll". Zourek wies auf drei Schlüsselfaktoren zum Erfolg von Unternehmenszentren hin: die Vernetzung mit Organisationen, die Unternehmen unterstützen, lokalen und regionalen Behörden und weiteren an Unternehmenszentren Beteiligten; Mitarbeiter an Unternehmenszentren, die umfassend geschult sind; das "Clustering" von Start-up-Unternehmen, so dass sie mit weiteren und größeren Unternehmen Verbindungen knüpfen können, um ihnen einen besseren Start ins Geschäftsleben zu ermöglichen. Er fügte hinzu, dass Unternehmenszentren in Europa im Wachstum begriffen seien; mehr als 850 Organisationen sind in Europa nun aktiv, die jedes Jahr rund 28.000 Arbeitsplätze schaffen. Als Reaktion auf die Frage, ob öffentliche Gelder, mit denen die Schaffung von Unternehmen unterstützt wird, Verschwendung oder eine gute Investition seien, gab er seiner Überzeugung Ausdruck, dass die Verwendung öffentlicher Fördermittel in dieser Art rentabel sei. Er begründete dies damit, dass nur 4.000 Euro an öffentlichen Geldern benötigt werden, um einen neuen Arbeitsplatz durch Unternehmenszentren zu schaffen. Dies verursacht also weitaus weniger Kosten als der Einsatz anderer Methoden. Der Minister für Beschäftigung und Wirtschaft der Region Brüssel-Hauptstadt Eric Tomas versicherte ebenfalls, dass er von der bedeutenden Rolle von Unternehmenszentren bei der Förderung der Wirtschaft auf lokaler und regionaler Ebene überzeugt sei. Er sagte, dass die Zentren durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohlstand für jedermann einen Mehrwert für alle bieten würden. Er fügte hinzu, dass die Zentren auf vielen Ebenen, von der "lokalen" bis zur "globalen", von Bedeutung sind. Tomas sagte weiterhin, dass " die Wissensgesellschaft nicht der einzige Weg ist, den es zu erforschen gilt", und dass es wichtig sei, Strategien auf europäischer und lokaler Ebene zu entwickeln, die die wirtschaftliche Vielfältigkeit der unterschiedlichen Regionen berücksichtigen, anstatt sich ausschließlich auf führende Bereiche wie die Spitzentechnologie zu konzentrieren. Tomas fügte hinzu, dass die Vernetzung, ohne die Unternehmenszentren "zum Scheitern verurteilt" seien, der Schlüssel zu ihrem Erfolg ist. Außerdem steigere die Vernetzung die Rentabilität, indem sie das Risiko von Wiederholungen verringert; dabei schafft sie kommunale Plattformen und begünstigt den Austausch von Ressourcen. Die Schlüsselrolle, die die Vernetzung für den Erfolg von Unternehmenszentren in städtischen Gebieten spielt, wurde ebenfalls in der "Best Practice Show" (Präsentation bestmöglicher Verfahren) der Konferenz hervorgehoben. David Peebles vom Unternehmenszentrum für Kunst und Medien The Custard Factory in Birmingham (Vereinigtes Königreich) sagte, dass das Zentrum "zwei grundlegenden Bedürfnissen gerecht wird - der Hoffnung und der Gemeinschaft". Weiterhin betonte er, dass die Initiative zu einer "funktionierenden Gemeinschaft kleiner Unternehmen" geführt habe, wo Menschen zusammenkommen, um einen Nährboden für die "unternehmerische Produktivität" zu erzeugen. Dominique Delzenne vom Unternehmenszentrum Régie départementale des Ruches d'Entreprises in Tourcoing (Frankreich) hob ebenfalls die Rolle der "Gemeinschaft" der Unternehmenszentren für die Förderung von Innovationen hervor. Er sagte, dass die Mieter des Zentrums sich gegenseitig helfen und unterstützen. Philippe Chèvremont vom Unternehmenszentrum Héraclès in Charleroi (Belgien) ließ ebenfalls verlauten, dass die Vernetzung und wechselseitige Abhängigkeit Schlüsselfaktoren für den Erfolg des Zentrums seien. Das Zentrum verfüge über ein "Netzwerk von Partnern und Fachleuten", die zu Rate gezogen werden können, um Unterstützung zu bieten. Maravillas Rojo vom Zentrum Barcelona Activa in Spanien unterstrich ebenfalls die Bedeutung der Vernetzung. Frau Rojo machte auf eine durch das Internet geschaffene "virtuelle Gemeinschaft" aufmerksam, die das Zentrum entwickelt hat, und führte an, dass die Verbindungen mit größeren Unternehmen, weiteren Beteiligten an Unternehmenszentren, Universitäten, Schulen und anderen Start-up-Unternehmen entscheidend für den unternehmerischen Erfolg des Zentrums seien. Torsten Wischnewski von der Pfefferwerk Stiftung in Berlin führte den Erfolg auf die Zusammenarbeit und den Transfer von Ressourcen und Erfahrungen zur Erfüllung regionaler Bedürfnisse zurück. Maurizio Grandi vom Unternehmenszentrum Fucina in Mailand (Italien) führte aus, dass der Erfolg des Zentrums auf die Auswahl geschulter Mitarbeiter, die Konzentration auf eine ausgewählte Anzahl von strategischen Wirkungsgebieten und Dienstleistungen, auf Werbung und Kommunikation sowie auf die Bereitschaft zur Übernahme von Risiken zurückzuführen sei. Ein fortlaufender Lernprozess, der die Innovationen im Zentrum fördert, ist für Oli Niemi vom Tampere Technology Centre (Finnland) von fundamentaler Bedeutung, während Ratsmitglied Albert Bore, der das Unternehmens- und Innovationszentrum Aston Triangle in Birmingham vorstellte, den Erfolg des Zentrums auf dessen starke Verbindungen zu Hochschuleinrichtungen, Universitäten und Forschungsverbänden (innerstädtisch und außerstädtisch) zurückführte.