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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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KMU-Finanzforum befasst sich mit privater und öffentlicher Unterstützung

Auf dem "Europäischen Kolloquium über die Finanzierung der KMB aus europäischer Sicht", das die belgische Ratspräsidentschaft am 25. Oktober in Louvain-la-Neuve, Belgien, veranstaltet hat, unterstrich EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti die Rolle des Modells der "Sozialwirtsch...

Auf dem "Europäischen Kolloquium über die Finanzierung der KMB aus europäischer Sicht", das die belgische Ratspräsidentschaft am 25. Oktober in Louvain-la-Neuve, Belgien, veranstaltet hat, unterstrich EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti die Rolle des Modells der "Sozialwirtschaft" der EU bei der finanziellen Unterstützung von KMU (kleinen und mittleren Unternehmen), räumte jedoch ein, dass mehr Hilfe erforderlich sei. Monti erklärte, dass das Modell der Sozialwirtschaft sich "von dem reinen Glauben an die Marktwirtschaft unterscheidet: wir glauben auch an Regulierung, wenn es gilt Interessen zu schützen." Er fügte hinzu, dass staatliche Hilfen weiterhin ein wichtiges Element der Unterstützung für KMU in Europa seien. "Es wäre keine gute Idee, alle staatlichen Hilfen für KMU abzuschaffen", meinte er. "Es gibt bestimmte Sektoren, wie z.B. die Landwirtschaft, in denen es eine große Anzahl von KMU gibt und die Abschaffung von staatlichen Hilfen große Probleme schaffen würde, auch wenn es auch weiterhin gilt, ein besseres Gleichgewicht zwischen Regierungen, staatlichen Hilfen und dem Markt zu finden." Seine Anmerkungen waren teilweise eine Antwort auf die von Nasdaq-Chef Hardwick Simmons aufgegriffenen Punkte. Dieser bot der EU seinen Rat an, wie man die Marktbedingungen für KMU verbessern könnte. Das Prinzip "ein Markt, ein Regulator" sei sehr wichtig und die EU müsse in der Lage sein, auf den gesamten Pool europäischen Eigenkapitals zurückzugreifen. Er fügte hinzu: "Denken Sie nicht vertikal, denken Sie horizontal: denken Sie an Auswahl." Er ist der Meinung, dass die Vorstellung, dass kleinere Unternehmen weniger Regulierung benötigen, falsch sei. Die Steuerpolitik sei entscheidend, da sie die Risikotoleranz und die Liquiditätsmenge am Markt bestimme. Er fuhr fort, dass die finanzielle Stärke der USA darin liege, dass man sich dort dazu entschieden hat, Märkte Märkte kontrollieren zu lassen, und darin, dass die Amerikaner auch von einer Kultur profitieren, die das Scheitern eines Unternehmens weniger stigmatisiert: "In den Vereinigten Staaten wird man als Verlierer nicht bestraft." Monti stimmte zwar Simmons Analyse, dass der Markt es am besten wisse, zu und gestand ein, dass die EU hinter den USA zurückliege, er betonte jedoch auch, dass die EU-Institutionen dennoch eine Rolle zu spielen haben. Peter Praet, Direktor der belgischen Nationalbank, erklärte, dass KMU immer schon um ihre Finanzierung kämpfen mussten, weshalb sich die aktuelle Debatte darauf konzentrieren sollte, ob es für sie in den letzten Jahren noch schwieriger geworden sei, diese Unterstützung zu finden, oder nicht. Auf Simmons Ansprüche erwiderte er: "Die Amerikaner sollten nicht nur hierher kommen und uns Ratschläge erteilen, sondern auch ihrem eigenen System kritisch gegenüberstehen", auch wenn diese Ratschläge wertvoll für Europa sein könnten. UNICE-Präsident Luc Clarys sprach über seine Erfahrungen, als Unternehmer aus der Textilbranche an Finanzmittel zu gelangen. Er meinte, die Bedingungen für Unternehmen, die Finanzmittel benötigen, seien schwieriger geworden, insbesondere für Start-up-Unternehmen, die sich "enormen Problemen" gegenüber sähen. Er betonte, dass "wir keine Subventionen erwarten", dass jedoch Mechanismen erforderlich seien, durch die sich die Risiken für private Investoren mindern lassen. Er rief dazu auf, die Regierungen und die EU könnten die Bürgschaftssysteme verstärken und dadurch den KMU helfen, und sie sollten Alternativen für persönliche Bürgschaften von Unternehmern bieten. Er meinte auch, die Einführung von Steueranreizen durch die Regierung, wie z.B. die Steuerbefreiung von Gewinnen, die für künftige Investitionen verwendet werden, würde KMU dabei helfen, sich eine Geschäftsbasis aufzubauen. Ferner äußerte Clarys Besorgnis über die möglichen Auswirkungen der Basler Eigenkapitalvereinbarung II, die 2005 in Kraft treten soll. Er meinte, der standardisierte Rahmen für die Angemessenheit der Kapitalausstattung, der derzeit in den Vorschlägen vorgesehen ist, könne KMU benachteiligen, indem er ihre Kreditwürdigkeit aufgrund des Mangels an Eigenkapital mindert. Er rief die Union dazu auf Schritte zu unternehmen, die Auswirkungen der Basler Eigenkapitalvereinbarung II für KMU abzufedern und warnte davor, dass die Vereinbarungen die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen KMU untergraben könne, wenn keine Maßnahmen ergriffen würden. "Lockern Sie die Bedingungen und geben Sie uns mehr Zeit uns anzupassen", meinte er. Der portugiesische Staatssekretär für Industrie, Handel und Dienstleistungen Fernando Ribeiro Mendes erklärte, dass sein Land versuche, die staatlichen Hilfen für KMU nach und nach zu reduzieren und warnte vor dem Risiko, "Krankenhäuser für Wirtschaftsnotfälle" zu schaffen. Er sagte, Portugal arbeite eng mit dem Business Angels-Netzwerk von informellen Investoren zusammen. Diese seien eine wichtige Alternative zu den Familien-Netzwerken, die traditionell KMU finanzieren.

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Belgien

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