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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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"IST-Projekte spielen eine entscheidende Rolle" - Liikanen im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten

Anlässlich der Veranstaltung IST 2001 gab Erkki Liikanen, europäischer Kommissar für Unternehmen und die Informationsgesellschaft, CORDIS-Nachrichten ein Exklusivinterview. Es ging darum, wie Forschung über IST (Technologien der Informationsgesellschaft) Unternehmen, Bürgern u...

Anlässlich der Veranstaltung IST 2001 gab Erkki Liikanen, europäischer Kommissar für Unternehmen und die Informationsgesellschaft, CORDIS-Nachrichten ein Exklusivinterview. Es ging darum, wie Forschung über IST (Technologien der Informationsgesellschaft) Unternehmen, Bürgern und der Wissenschaft helfen kann und wie in diesem Bereich weitere Unterstützung geleistet werden kann. CORDIS-Nachrichten: Eines der Beurteilungskriterien für den IST-Preis ist der potenzielle Marktwert. Was ist Ihre Meinung über den derzeitigen Anteil der europäischen IT-Projekte, die es schaffen, auf den Markt zu kommen. Sind es genügend und wenn nicht, was kann man tun, um sie zu unterstützen? Erkki Liikanen: Es werden bedeutende Anstrengungen unternommen, um zu versuchen, jedes Projekt zum Erfolg zu führen. IST-Projekte werden nicht einfach gestartet und dann vergessen. Unsere Projektverantwortlichen beobachten die durchgeführte Arbeit aktiv und durch ein Verfahren in Form einer formellen technischen Prüfung, die mindestens einmal im Jahr durchgeführt wird, lenken sie die Projekte in eine andere Richtung oder "betreuen" sie, um schließlich zu ihrem Erfolg beizutragen. IST-Projekte spielen eine entscheidende Rolle. IST hat eine wichtige unterstützende Funktion in den meisten Wissenschafts-, Forschungs- und Ingenieursdisziplinen und natürlich möchten wir, dass diese Projekte erfolgreich sind. CORDIS-Nachrichten: Einmal auf dem Markt ist eine der besten Formen des Schutzes ein Patent. Doch derzeit gibt es noch kein gemeinsames Gemeinschaftspatent. Wie lange, glauben Sie, wird es noch dauern und welche Auswirkungen wird dies auf Projekte wie diese haben, die beim IST-Preis vorgestellt wurden? EL: Wir versuchen sicherzustellen, dass alle europäischen Unternehmen, insbesondere KMU (kleine und mittlere Unternehmen) angemessenen Schutz erhalten. Dies war eines der Elemente, zu denen während der portugiesischen Ratspräsidenschaft aufgerufen wurde, unter der die Vision der wissensbasierten Wirtschaft formuliert wurde. Obwohl es zur Zeit noch keinen Durchbruch bei einer Einigung über die Bedingungen für ein EU-weites Gemeinschaftspatent gibt, erkennen alle Akteure, wie wichtig es ist, Schutz für neue Ideen zu bieten, wie die, die bei der IST-Veranstaltung vorgestellt wurden. Innovation muss belohnt werden. Wenn das Gemeinschaftspatent einmal eingeführt ist, wird für alle Innovationen Patentschutz leichter zugänglich, leichter erhältlich und kostengünstiger sein. CORDIS-Nachrichten: Öffentlich geförderte Forschung tat sich bei den Preisen im letzten Jahr hervor, von der EU geförderte Projekte waren unter den Gewinnern der IST-Preise und des Grand Prize. Welche Rolle kann der Privatsektor dabei spielen, zur Förderung von Projekten beizutragen und wie wichtig sind Ihrer Meinung nach öffentlich/private Partnerschaften in diesem Bereich? EL: IST profitiert von der Beteiligung aller großen Industrien in den Bereichen IT, Telekommunikation und Multimedia. Solche öffentlich-privaten Partnerschaften sind für den Erfolg des IST-Programms wesentlich, gemessen an der kommerziellen Verwertung der Ergebnisse durch die beteiligten Organisationen. Alle indirekten EU-Forschungsprojekte sind durch Verträge, bei denen die Kosten geteilt werden, abgedeckt. Das heißt, dass abgesehen von der direkten Forschung durch die Gemeinsame Forschungsstelle der Kommission das IST-Programm nur Forschung fördert, zu der die Projektpartner ebenfalls erheblich beitragen. So wird für den Privatsektor ein Anreiz geschaffen, in die IST-Veranstaltung zu investieren und davon zu profitieren. Es ist wesentlich, die Bemühungen der europäischen Industrie- und Forschungsgemeinschaft bei der Vorbereitung auf die Zukunft zu unterstützen. Dies ist die Rolle der IST-Aktivitäten im Sechsten Rahmenprogramm. Es entsteht jetzt eine neue Generation von IST, die es allen Bürgern und Unternehmen ermöglicht, von den IST-Dienstleistungen zu profitieren. CORDIS-Nachrichten: Die Kommission rief kürzlich dazu auf, dem Risikokapital-Aktionsplan in Europa mehr Anschub zu geben. Welche weiteren Finanzierungshilfen könnten Projekten, wie denjenigen, die sich am IST-Preis beteiligten, gegeben werden und wie kann die Kommission helfen? EL: Die Generaldirektion Informationsgesellschaft hat die Einrichtung eines Investitionsforums unterstützt, das versucht, vielversprechende und innovative Ideen mit den finanziellen Ressourcen, die zu ihrer Umsetzung notwendig sind, zusammenzubringen. Dieses Investitionsforum - das zweimal im Jahr stattfindet - hat sich als so erfolgreich erwiesen, dass es nun unabhängig von der Unterstützung durch die Gemeinschaft läuft. Der IST-Preis beschränkt sich nicht auf Projekte oder Unternehmen, die EU-Fördermittel erhalten haben, sondern es können sich alle bewerben. Aber wir haben erkannt, dass sobald die Idee formuliert ist, eine breite Palette von Ressourcen erforderlich ist, um die Projekte kommerziell verwertbar zu machen. Das verfügbare Risikokapital hat sich in Europa seit 1998 vervierfacht, aber Anfang November rief ich zu weiterem Handeln auf, um diese Verfügbarkeit noch auszudehnen, so dass Europas potenzielle Unternehmen von derselben Palette an Risikokapital-Dienstleistungen profitieren können wie das in den USA für potenzielle Unternehmen der Fall ist. CORDIS-Nachrichten: Welches Feedback haben sie von der Unternehmergemeinschaft bezüglich der Auswirkungen der IST-Veranstaltung als Präsentationsforum für europäische IT erhalten? EL: Die Anzahl und Hochrangigkeit der Delegierten, die die IST-Konferenz alljährlich besuchen, lässt eine unmittelbare Schlussfolgerung zu. Die Ausstellung ist ein Präsentationsforum für Projekte des Programms und immer ein sehr gut besuchter Teil der Veranstaltung. Die Konferenz beschäftigt sich hingegen eher mit den wichtigsten technischen, soziologischen und politischen Faktoren, die das Umfeld, in der Forschung durchgeführt wird, beeinflussen, als mit der Arbeit im Forschungsprogramm selbst. Die Konferenz ist daher eine wertvolle Plattform, um zu prüfen, ob die strategischen Orientierungen des Programms mit den weiter gefassten von den Rednern der Konferenz vertretenen Ansichten übereinstimmen.

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