Möglicherweise sind das Klonen von Menschen unmöglich und das Klonen von therapeutischen Stammzellen unnötig - neue Forschung
Während die Debatte über das Klonen sowohl von Menschen als auch von Stammzellen auf beiden Seiten des Atlantiks weitergeht, liefern jüngste Forschungsergebnisse Hinweise darauf, dass es unter Umständen nicht möglich ist, einen Menschen zu klonen. Auf einer Konferenz zum Thema Embryologie in Washington DC, USA, war zu vernehmen, dass auf Grund der besonderen Beschaffenheit von Primatenembryonen Versuche, diese zu klonen, möglicherweise erfolglos bleiben werden. Versuche, Affen zu klonen - also Primaten mit ähnlicher genetischer Ausstattung - konnten bislang nicht über die frühen Embryonenstadien hinausgehen, was möglicherweise auf die Schädigung zurückzuführen ist, die bei der Entnahme des Zellkerns aus dem Ei verursacht wird. Zwar wurde dieses Verfahren beim Klonen des Schafes Dolly am Roslin-Institut in Edinburgh, Schottland, erfolgreich angewandt; die Forschung hat jedoch herausgefunden, dass die Zellen in Klonen von Primaten keine getrennten Zellkerne bilden, die alle Chromosomen enthalten. Diese Feststellung des US-Unternehmens Advanced Cell Technology gibt Anlass zu weiteren Zweifeln an der Möglichkeit, Menschen zu klonen; diese wurde im Übrigen bereits auf Grund der hohen Misserfolgsrate bei den Versuchen mit anderen Tieren in Frage gestellt, wie etwa Schafen. Wissenschaftlern, die sich intensiver mit der Entwicklung von Stammzellen beschäftigten, erscheint es mittlerweile weniger erforderlich, Zellen therapeutisch zu klonen, nachdem ein neuer Typ einer "perfekten" Zelle entdeckt wurde. Die Notwendigkeit, eine Zelle zu finden, die nicht vom menschlichen Immunsystem abgestoßen wird, hat anfangs zu den Versuchen geführt, menschliche Stammzellen zu klonen. Forscher an der McGill University in Montreal, Kanada, sind nun jedoch auf eine Zelle im Knochenmark gestoßen (mesenchymale Stammzellen), die sicher ist, auch dann, wenn sie auf andere Arten übertragen wird. Die Wissenschaftler haben keine Anzeichen von Abstoßung festgestellt, da die Zellen keine Marker tragen und bereits erfolgreich von Schweinen auf Ratten übertragen wurden.