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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Menschliches Klonen "nicht machbar"

Bei der Pressekonferenz am 18. Dezember zum Abschluss der zweitägigen Konferenz zum Thema "Stammzellen: Therapien für die Zukunft?" in Brüssel erklärten zwei Mitglieder der hochrangigen Expertengruppe für Biowissenschaften menschliches Klonen für nicht machbar. Der Vorsitzen...

Bei der Pressekonferenz am 18. Dezember zum Abschluss der zweitägigen Konferenz zum Thema "Stammzellen: Therapien für die Zukunft?" in Brüssel erklärten zwei Mitglieder der hochrangigen Expertengruppe für Biowissenschaften menschliches Klonen für nicht machbar. Der Vorsitzende der Gruppe Professor Axel Kahn vom Institut Cochin de Génétique Moléculaire in Paris und Professor Anne McLaren vom Wellcome CRC Institute in Cambridge im VK (ebenfalls Mitglied der Gruppe) sagten, die Schaffung eines menschlichen Klons zum jetzigen Zeitpunkt sei unrealistisch. Trotz der kürzlich erfolgten Bekanntmachung des US-amerikanischen Unternehmens Advanced Cell Technology, dass es ihm gelungen sei einen, sechszelligen menschlichen Embryo zu klonen, erklärte Professor Kahn, dass "niemand weiß, wie man ein geklontes menschliches Embryo herstellt", und fügte hinzu, dass dies noch nicht möglich sei, weil die Wissenschaftler "die wissenschaftliche Technik noch nicht meistern, ganz zu schweigen von der Ethik". Professor McLaren fügte hinzu, dass menschliches Klonen durch Kerntransplantation somatischer Zellen, welche "vielleicht nicht einmal funktioniert", "elitär und arbeitsintensiv" wäre. Professor Kahn meinte außerdem, dass die Forschung über das therapeutische Klonen "große Hoffnungen und Erwartungen aber auch große Schwierigkeiten" hervorgerufen habe. Professor McLaren räumte ein, dass Stammzellen, die aus Embryonen in einem frühen Stadium anstatt aus adultem oder fötalem Gewebe entnommen werden, den Vorteil haben, dass sie sich als irgendeine Zelle des menschlichen Körpers fortpflanzen können. Jedoch verursache die Forschung an ihnen "ernsthafte ethische Probleme". Sie sagte, es sei wichtig, dass die europäische Forschung auf höchstem Standard durchgeführt werde und fügte hinzu, dass Europa diese Angelegenheit besser regulieren könne als die USA, wo zwar die öffentliche Stammzellenforschung kontrolliert wird, es jedoch keine Beschränkungen für von der Industrie finanzierte Forschung gibt. Im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten sagte Professor McLaren auch, dass die Entdeckung eines neuen Typs der "perfekten" Zelle durch Wissenschaftler in Montreal, Kanada, weitere Stammzellenforschung in dieser Phase nicht überflüssig mache. Sie meinte, obwohl die neuen Zellen - die sich im Knochenmark befinden und keine Immunrejektion verursachen, selbst wenn sie in andere Arten transplantiert werden - eine aufregende neue Entdeckung der Forschung seien, bedeute ihre Seltenheit im Vergleich zu Stammzellen, dass mehr Arbeit getan werden müsse, um ihr Potenzial zu entwickeln. Etienne Magnien, Leiter des Referats "Politische Aspekte" der Direktion "Biowissenschaften: Forschung auf den Gebieten Biotechnologie, Landwirtschaft und Ernährung" der GD Forschung, teilte CORDIS-Nachrichten mit, dass die Ablehnung des Fiori-Berichts über Humangenetik durch das Europäische Parlament am 29. November nicht ein Misserfolg als solches sei, da die Arbeit des nichtständigen Ausschusses für Humangenetik des Parlaments die weitere Debatte über das Thema angespornt habe. Magnien, der die Stammzellen-Konferenz mitorganisiert hat, sagte, er sei sehr erfreut über das Interesse, das die Veranstaltung auf sich gezogen habe, und über die Teilnahme von Delegierten aus den verschiedensten Bereichen. Er wies auf die starke Beteiligung von Vertretern der Parlamente der EU-Mitgliedstaaten hin, die er auf die Unterschiedlichkeit der nationalen Ansätze bezüglich des Themas und auf den Wunsch der Mitgliedstaaten, mit ethischen Fragen in diesem Zusammenhang Schritt zu halten, zurückführte. Forschungskommissar Philippe Busquin sagte auch, dass die Veranstaltung entscheidend war, um die Debatte voranzutreiben. "Wir versuchen, den Dialog in Gang zu halten", erklärte er. "Wir möchten nicht, dass die Dinge zum Stillstand kommen." Des Weiteren stellte Busquin die Aufteilung der Zuständigkeit für Regulierungsentscheidungen über Stammzellenforschung in der EU klar. Er sagte, die ethischen Fragen blieben in der Zuständigkeit der einzelnen Mitgliedstaaten. Die Kommission habe eine "einfache" Regel, an die sie sich bei Entscheidungen über Forschung auf diesem Gebiet hält, nämlich: "Forschung kann nicht in einem Land durchgeführt werden, wenn sie in diesem Land gesetzlich nicht erlaubt ist." Er fügte hinzu, die Kommission sei auf die Meinung der Europäischen Beratergruppe für ethische Fragen im Bereich der Wissenschaft und der neuen Technologien angewiesen, um die Politik zu leiten.

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