Kommission betont im jüngsten FTE-Bericht Fortschritte bei der Schaffung des EFR
Der Jahresbericht 2001 über die Tätigkeiten der EU im Bereich der Forschung und technologischen Entwicklung (FTE) der Europäischen Kommission hebt die Fortschritte hervor, die bei der Schaffung des Europäischen Forschungsraums (EFR) während der Umsetzung des Fünften Rahmenprogramms für Forschung (RP5) im Jahr 2000 erzielt wurden. In dem Bericht heißt es, dass im Jahr 2000 rund 4.800 Verträge mit mehr als 23.000 Teilnehmern unterzeichnet wurden, denen 3,9 Milliarden Euro an Gemeinschaftsmitteln zugute kamen. Die unterzeichneten Verträge führten zu 60.000 Kooperationsverbindungen zwischen Mitgliedstaaten, über 6.000 Verbindungen zwischen Mitgliedstaaten und Einrichtungen in Bewerberländern, 7.000 Verbindungen mit Einrichtungen in anderen assoziierten Staaten und 3.000 mit weiteren Drittländern. Im Jahr 2000 nahmen rund 1.000 Forschungszentren in den Bewerberländern am RP5 teil und im Rahmen der Umstrukturierung des Wissenschafts- und Technologiesektors dieser Länder wurden 34 "Exzellenzzentren" eingerichtet. Obwohl die Beteiligung der Mitgliedstaaten weiterhin vorherrschend ist, nimmt die Beteiligung der Beitrittsländer zu. Etwa 87 Prozent der Teilnehmer am RP5 kommen aus der EU, während die Beteiligung der assoziierten Staaten konstant bei zehn Prozent der Gesamtbeteiligung liegt. Der Anteil der Beitrittsländer an diesem Bruchteil ist jedoch von 39,5 Prozent auf 46 Prozent gestiegen. Im Bericht wird auch festgestellt, dass das RP5 im Jahr 2000 den so genannten "Kohäsionsländern" - Griechenland, Spanien, Irland und Portugal - Vorteile brachte. Diese Länder stellten 16,5 Prozent der Teilnehmer aus den Mitgliedstaaten an den im Jahr 2000 unterzeichneten Verträgen und erhielten 13,3 Prozent der Gemeinschaftsunterstützung. Außerdem wurden insgesamt 167 Forschungsausbildungsnetze für Nachwuchswissenschaftler geschaffen, an denen 1.339 Forschungsteams teilnehmen, die in den nächsten Jahren an gemeinsamen Projekten arbeiten werden. Insgesamt betrug die finanzielle Unterstützung der Gemeinschaft für Ausbildung und Mobilität der Forscher in Europa an die 392 Millionen Euro. Der Bericht hob auch die Beteiligung der KMU (kleine und mittlere Unternehmen) am RP5 im Jahr 2000 hervor. Im Rahmen aller Forschungsmaßnahmen unter dem RP5 schlossen hahezu 4.500 KMU in diesem Jahr Verträge ab. KMU stellten 22,5 Prozent der Teilnehmer an den vier thematischen Programmen und erhielten 19 Prozent der im Rahmen dieser Programme gewährten finanziellen Unterstützung, Es gab auch einen starken Anstieg der Anzahl der Anträge auf KMU-spezifische Maßnahmen, wie Sondierungsprämien und CRAFT-Forschungsprojekte (Cooperative Research Action For Technology - gemeinsame Forschungsaktionen für Technologie). Im Jahr 2000 gingen fast 900 Anträge auf Sondierungsprämien und über 600 Vorschläge für Kooperationsforschungsprojekte ein. Dies entspricht einer Verdreifachung der CRAFT-Anträge. Etwa 40 Prozent dieser Projekte wurden genehmigt. So konnten mehr als 2000 KMU an einem internationalen Forschungsprojekt teilnehmen. In dem Bericht wird auf eine Reihe von Lektionen eingegangen, die aus den FTE-Aktivitäten in diesem Jahr gelernt werden können. Insbesondere sind Aktionen auf Kostenteilungsbasis, besonders Forschungs- und Entwicklungsprojekte, nach wie vor das wichtigste Mittel zur Förderung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und des Wissenserwerbs auf Gemeinschaftsebene. Die Kommission erläutert, dass 2000 diese Art der Aktionen auf Kostenteilungsbasis rund 80 Prozent der Mittelbindungen und fast 70 Prozent der Beteiligungen am Rahmenprogramm ausmachten. 94 Prozent der Finanzmittel gingen an FTE-Projekte, auf die 90 Prozent der Beteiligungen an Aktionen auf Kostenteilungsbasis entfielen. Es wird ein leichter Rückgang des durchschnittlichen Finanzbeitrags je Teilnehmer an Aktionen auf Kostenteilungsbasis festgestellt. Dieser ging von 1,48 Millionen Euro je Vertrag 1999 auf 1,29 Millionen Euro je Vertrag 2000 zurück. Die durchschnittliche Zahl der Teilnehmer je Projekt ist jedoch von 5,4 1999 auf fast 6,5 im Jahr 2000 gestiegen. Auf private und öffentliche Einrichtungen entfiel etwa die gleiche finanzielle Unterstützung der Gemeinschaft und die gleiche Anzahl von Verträgen - 2000 erhielten private Einrichtungen 45 Prozent der Gesamtmittel und öffentliche Einrichtungen 51 Prozent. Die Zahl der Beteiligungen betrug 41 bzw. 53 Prozent. Die restlichen Finanzmittel entfielen auf internationale Organisationen, Einzelpersonen und die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Kommission. Der Bericht stellt auch Daten über die Beteilung von Frauen am RP5 im Jahr 2000 zur Verfügung. In diesem Jahr machten Frauen 30 Prozent der Mitglieder der Gruppen zur systematischen, kontinuierlichen Weiterverfolgung der Programme aus, in den beratenden Sachverständigengruppen waren es 27 Prozent, 21 Prozent in den Programmausschüssen, 23 Prozent bei den Gutachtern von Projekten der spezifischen Programme und 26 Prozent in den Gruppen zur Fünfjahresbewertung. Diese Zahlen nähern sich tendenziell den von der Kommission angestrebten 40 Prozent an. Das Jahr 2000 war auch durch die Fünfjahresbewertung der EU-Forschungsprogramme durch unabhängige, hochrangige Sachverständigengremien bestimmt. Die Bewertung stellte Verbesserungen bei den Maßnahmen zur Unterstützung von KMU und zur Förderung der Schaffung des EFR (Europäischen Forschungsraums) fest. Sie empfahl jedoch Maßnahmen zur Stärkung der internationalen Dimension des Rahmenprogramms im Hinblick auf die Schaffung des EFR sowie die weitere Verbesserung der Unterstützung von KMU und der Informationen für potenzielle Antragsteller. Gemäß den Bestimmungen des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft muss die Kommission am Anfang eines jeden Jahres einen jährlichen FTE-Bericht an das Parlament und den Rat liefern.